von martha » Fr, 21.12.2012 17:24
Ja, ich habe mich schon immer für Musicals und klassische Musik interessiert.
Ich habe auch ein Instrument gelernt, weil ich auch in jungen Jahren schon meine Finger musikalisch einsetzen wollte.
Ich war ca.7 und wollte gerne Gitarre lernen.
Kurze Zeit später meldete mich meine Mutter zum Klavierunterricht an.
Meine Mutter war ein großer Fan von Artur Rubinstein, und wir hatten zu Hause leider keine Schallplatte, auf der Rubinstein Gitarre spielt.
So saß ich dann also in meiner ersten Klavierstunde vor diesem Tasteninstrument, von dem ich gehört hatte, dass es schon Franz Schubert in die Syphilis und Tschaikowsky in die Homosexualität getrieben hatte.
Da also ein Großteil an Künstlerschicksalen schon abgedeckt war, entschied ich mich als Alternative für den talentlosen Schüler, der vor jeder Klavierstunde vergaß, sich die Fingernägel zu schneiden.
Ich hab vor kurzem noch Noten gefunden mit der technischen Unterweisung meiner Klavierlehrerin:"Bitte Nägel schneiden!"
In der Folge auch gerne mal mit drei Ausrufezeichen.
Wahrscheinlich war ich der erste Pianist, dessen Fingerkuppen anfangs niemals Bekanntschaft mit den Tasten machten.
Das erforderte andererseits ein Höchstmaß an technischer Raffinesse.
Heute ärgere ich mich aber schon, dass ich das damals so verschlampt habe.
Das erste Stück, das ich spielte hieß:A B C-Die Katze sitzt im Schneee...ein Stück, das selbst Rubinstein zeitlebens nie in seinem Repertoire hatte...zumindest nicht als Live-Mitschnitt.
Nach einem Monat spielte ich dann schon mein zweites Stück: Der Kuckuck und der Esel, die hatten einen Streit.
Aber auch mit meiner Klavierlehrerin kam es anschließend zum Zerwürfnis, weil wir uns für mein drittes Stück nicht über die Tiergattung einigen konnten.
Wir trennten uns dann auch nach einem knappen Jahr in beiderseitigem Einvernehmen und mir wurde ein anderer pädagogischer Tastenhengst zugeteilt.
Ich habe das dann noch einige Jahre mehr schlecht als recht praktiziert und es wurmt mich heute schon, dass ich damals zu faul zum üben war.
Aber für einige Chopin-Mazurken und Beethoven-Etuden hat es schon gereicht.
Letztlich möchte ich die Zeit wirklich nicht missen.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."