von Doc Brown » Mo, 12.09.2011 20:19
Ich möchte euch auch gerne ein paar meiner "Geheimtipps" weiter geben.
Hotel Ruanda
Den Film habe ich gestern auf 3sat gesehen. Der Film erzählt den Überlebenskampf des Hotelmanagers Paul Rusesabagina während des Völkermordes in Ruanda 1994. Die Hutu-Mehrheit ermordet während des Genozids fast 1.000.000 Tutisis. Weder die UN noch das ausländische Militär schreiten ein. Rusesabagina rettet etwa 1.200 Tutsi-Leben, weil er sie in seinem Hotel versteckt.
Der Film ist natürlich nichts für einen gemütlichen DVD-Abend mit Freunden, weil er dafür aufgrund des realen Hintergrunds zu heftig ist. Es ist aber ein Film, den man trotzdem gesehen haben sollte, weil er der westlichen Welt den Spiegel vorhält und das eigene Weltbild erweitert. Schlimm genug, das kaum einer von diesem Völkermord weiß, weil er einfach totgeschwiegen oder heruntergespielt wurde.
Der Film erzählt die schweren Monate im Frühjahr 1994 überwiegend aus der Perspektive des Hotelmanagers und schafft es, den Zuschauer komplett im den Bann zu ziehen. Selten habe ich bei einem Film so mit den Protagonisten mit gelitten. Man fürchtet sich mit, wenn das Hutu-Militär wieder auftaucht oder wenn die ersten Fluchtversuche gestartet werden. Die Distanz zwischen Zuschauer und Film verschwindet fast vollständig und das haben bei mir nur wenige Filme geschafft.
Daher gibt es von mir eine Empfehlung für diesen Film.
Brügge sehen und sterben
Es ist natürlich schwer die Brücke von einem Film wie "Hotel Ruanda" nach "Brügge sehen und sterben" zu schlagen, aber ich mache es einfach mal.
Der Film handelt von zwei Profikillern, die nach einem verkorksten Auftrag in Brügge weilen müssen/dürfen (je nach Sichtweise) um auf weitere Instruktionen zu warten. Beide Figuren sind komplett unterschiedlich, was im ersten Teil des Films zu etlichen witzigen Szenen führt.
Ken ist der ältere von beiden und möchte die reichlich vorhandene Kultur in Brügge besichtigen, Ray ist auf der Suche nach der einfachen Unterhaltung. Der Film strotzt nur so von witzigen (teilweise Tarantino ähnlichen)Dialogen und Szenen im ersten Teil, ehe er sich dann im zweiten Teil in ein Drama verwandelt. Diese Gradwanderung meistert der Film aber bestens.
In China essen sie Hunde
Dieser Film ist etwas für die Freunde des derben, schwarzen Humors. Ich bekam den Film von einem Arbeitskollegen und überflog nur die Inhaltsangaben im Internet. Ich erwartete eigentlich die Wandlung eines Mannes, der von seiner Freundin verlassen wird, von einem Weichei zu einem echten Kerl.
Das bekam ich dann auch zu sehen, allerdings verpackt in hoffnungslos überzeichneten Gewaltszenen, die aber zum Schreien komisch sind. Dazu muss man aber seine political correctness für die Dauer des Films ausschalten. Wer dafür empfänglich ist und nicht alles in diesem Film auf die Goldwaage legt, wird einen heiden Spaß haben.
Döp döp döp de de döp döp döp
(H.P. Baxxter)