Tatort

[Doc Brown]

Aus München gibt es zahlreiche empfehlenswerte Folgen*, weil die Drehbücher gut sind und die Figuren meist gut ausgearbeitet sind. Das Wesentliche steht im Vordergrund und nicht das Privatleben der Ermittler. Ganz besonders ätzend finde ich das bei der Lindholm, wo die Handlung fast mehr aus privatem Kram als aus dem eigentlichen Kriminalfall besteht.
Alles, was wir über die Münchner Ermittler wissen müssen, wissen wir. Etwaige Liebesaffären in der Freizeit der Ermittler interessieren mich nicht.

Morgen kommt übrigens wieder Klaus Borowski, der neben den beiden Münchner mein Lieblingsermittler ist.

*: Nie wieder frei sein, Schwarzer Advent, Kleine Herzen, Der traurige König, Wir sind die Guten, Kleine Herzen, Der Traum von der Au, Ein mörderisches Märchen, Schneetreiben,...

[zimtspinne]

Schneetreiben war ja sehr gut und Nie wieder frei sein auch.
ist das alles München?

Bei Lindholm ist das Problem für mich auch die Schauspielerin bzw wie sie ihre Rolle drechselt. Sie hat sich da wohl ein gehöriges Mitspracherecht eingeräumt und gestaltet die Rolle so, wie sie ihr persönlich gefällt. Damit vermittelt sie auch ein bestimmtes Bild von sich. So sollte das nicht sein, ein Schauspieler hat Rollen zu spielen und nicht seine Außenwirkung damit zu gestalten.
Richtig genervt haben auch diese langatmigen "Martin-Mama-Kind'"-Nebengeschichten.
Jetzt ist ja Martin futsch, aber ich glaube, sie hatte schon wieder ein neues "Opfer" am Wickel (weiß nicht mehr genau, hatte nicht bis zu Ende geschaut).

[Doc Brown]

Jap, das ist alles München. Zusätzlich kann ich noch "Der oide Depp" ergänzen, aber den hatte Devlin ja bereits empfohlen.

Am 30.12 um 23.00 Uhr kommt "Ein mörderisches Märchen" übrigens auf rbb. Guckbefehl!

[Devlin]

Ich würde auch noch "Der Fremdwohner" hier einreihen.
"Schneetreiben" und "Nie wieder Frei sein" sind auch sehr stark.
"Wir sind die Guten" und "Kleine Herzen" gefallen mir auch sehr gut.

[Devlin]

"Im freien Fall"
Sie heisst nicht Laura, sondern Anne Mars

[zimtspinne]

brrrrrr... Leute, ich kaue immer noch am letzten Tatort rum....
hab seit -ungelogen- vier Tagen versucht, ihn mir anzuschauen, werde aber immer wieder abgelenkt oder gehe von selbst raus und mach was anderes.
Die Handlung ist irgendwie so... wirr, wuselig oder was auch immer.
Das Thema find ich grundsätzlich nicht uninteressant (was für eine Ausdrucksweise), aber die Umsetzung kommt nicht bei mir an.

Momentan sortiert sich bei mir sehr gut die Spreu vom Weizen (oder besser gesagt die Schalen von den Pistazienkernen - esse ich gerade) und mich fesseln wirklich nur Filme, die gute Drehbücher, dazu passende gute Schauspieler und eine gute Umsetzung haben.
So anspruchsvoll bin ich nicht immer, gucke sonst auch mal was zu Ende, was mich nicht 100% begeistert. Bin jetzt auch nicht absichtlich so anspruchsvoll, kann mich momentan nicht so gut fernsehtechnisch konzentrieren.

An Batic und Leitmayr liegts nicht, die sind wie immer.

danke euch für die Tipps, werd mich gleich mal drüber her und schauen, ob einiges davon in letzter Zeit mal lief.

edit: (Anne?) Mars sagt mir was!

[martha]

Also wie man gleich 2 Gags in ein harmloses Handygespräch einbauen kann konnte man bei Borowski ja gestern sehen.
Das war echt raffiniert in Szene gesetzt.
Ansonsten: Das war für mich ein sehr sehr sehr guter Tatort.
Wenn ich als Maßstab nehme, was ich da seit der Sommerpause streckenweise an uninspiriertem Rumgestochere erdulden musste, vermute ich sogar, dass ich gestern einen der besten Tatorte der letzten Jahre gesehen habe.
Das war ja fast schon kriminell originell, und ich war am Ende des Film erstmals echt baff.
Das war unterhaltsam, spannend, humorvoll...die Hauptdarstellerin hat mich komplett überzeugt...im Finale hab ich mitgefiebert, als Borowski im Park dieses Lügenbalg zur Rede stellte.
Das waren bei mir Emotionen wie bei "Luzifers Schüler".
Da wurde eine Geschichte erzählt, und dass die Krimispielregeln hier derart außer Kraft gesetzt wurden, hab ich in der Form ehrlich gesagt noch nicht erlebt.
Horst Janson fand ich als Vater des Opfers fehlbesetzt, aber das war zu verschmerzen.
Ganz toller Film!

[Mr. Brimmer]

Das scheint echt ein guter Tatort gewesen zu sein. Hab nun schon
2 gute Kritiken gelesen. Und die Story hört sich auch gut an. Kann man sich
das in der Mediathek vielleicht angucken ? Ich guck mal ob ich den find.

[zimtspinne]

meine Mom und ne Freundin haben sich auch positiv geäußert. Die hab ich aber gleich im Keim erstickt, damit sie mir nix verraten.

Borowski ist sowieso mein allerliebster Ermittler, aber manchmal hat der besonders gute Tage oder die Drehbuchschreiber gut im Griff

Brimmer, das geht in der DasErste-Mediathek soweit ich weiß (nur!) eine Woche unter "T" wie Tatort ab 20 Uhr. Tagsüber Kindersicherung.

[Devlin]

Ich habe den Tatort "Borowski und der Engel" am Sonntag auch gesehen, und kann mich martha anschliessen.
Ich mag Borowski ganz gerne als Ermittler und kann mich auch mit Sarah Brandt abfinden, obwohl sie nicht an die Frieda Jung heran kommt.
Die Story ist wirklich sehr interessant, Lavinia Wilson überzeugt sehr in der Rolle der Sabrina Dobisch, fand ich wirklich Klasse!
Sie ringt stets um Anerkennung und tritt eine Lawine los. Sie bringt in meinen Augen gekonnt die junge Frau rüber, die in ihrer Traumwelt lebt und der das Ganze dann aus dem Ruder läuft. Sie erhält viel Raum und nutzt diesen sehr gut aus, da erzählen auch Mimik und Gesten die Geschichte.
Auch den Humor fand ich gut. Spannender und origineller Tatort, der wirklich sehr gut unterhalten hat!
Das Ende ist toll umgesetzt, und überraschend.....

Definitiv sehenswert

[Doc Brown]

Der Tatort war tipptopp, keine Frage. Die schauspielerische Leistung war genial, das Ende sehr kreativ und skurril.

Eine Frage hätte ich aber noch: Hat die Mörderin eigentlich auch den alten Mann zu Beginn auf dem Gewissen? Sie legt ihm eine Sauerstoffzufuhr, legt sich neben ihn und wird von der Bettkante geschubst. Danach hockt sie sich vor die Glotze und "überhört" das Röcheln des alten Mannes, in dem sie den Ton lauter dreht. Unterlassene Hilfeleistung ist das allemal, wobei danach niemand fragen wird. Aber hat sie da auch noch aktiv zu seinem Tod beigetragen, weil sie "verstoßen" wurde?

[Doc Brown]

Ich mag Borowski ganz gerne als Ermittler und kann mich auch mit Sarah Brandt abfinden, obwohl sie nicht an die Frieda Jung heran kommt.

Ja, in dieser Folge fand ich sie zum ersten Mal erträglich. Nicht überragend und weit weg von Jung, aber sie hat auch nicht genervt.
In den früheren Folgen war sie mir teilweise zu nassforsch, hat sich zu sehr aufgedrängt und in den Mittelpunkt gestellt. Jung war der optimale Partner von Borowski. Neben Carlo Menzinger aus München ist Frida Jung die Figur, die ich am meisten vermisse.

[Mr. Brimmer]

Hab mir das gestern Abend angeschaut.
Gute Story mit top Hauptdarstellerin. Gut dosierter Humor..
Aber Leute, kriminalistisch war das eher RTL nachmittags würdig...
Die Frau im Fernsehen...Borowski sieht dass sie eine große Tasche trägt,
die nicht ausgebeult ist, folgert direkt dass da nichts drin ist, wohl aber was
drin war...eventuell ne Katze...
Aber mir hats im Großen und Ganzen dennoch gut gefallen. Wenn man mal nen
Vergleich zu Til Schweigers Tatort zieht...da liegen Welten dazwischen.

[martha]

Och, das mit der Tasche fand ich aber fast schon Columbo-like.
Borowski weiß, dass Sabrina bei dem alten Mann war, dort wird eine Katze vermisst und die Autofahrerin meinte, eine Katze gesehen zu haben.
Das ist für mich jetzt aber schon 'ne gelungene Schlussfolgerung, die der Kommissar da leistet.

[Doc Brown]

Nicht vergessen, am Sonntag gibt es gleich zwei neue Tatorte:

- um 20.15 Uhr der erste May-lose Tatort aus Frankfurt
- um 22.00 Uhr der letzte Tatort mit Franziska aus Köln