Ich bin mir aber nicht sicher, ob man da nur mit den Gesetzen der Logik herangehen kann.
Poller ist am Ende, hat Job, Ehefrau und Sohn verloren. Jetzt sitzt er alleine zu Hause und hat unfreiwillig viel Zeit zum Nachdenken. Ist doch klar, dass er sich da reinsteigert und sich fragt, ob der Rauswurf richtig war. Da fragt man sich doch sicherlich, ob man nicht doch noch das Ruder hätte herumreißen können. Selbst wenn die Chance noch so klein war, fragt man sich, ob man es nicht doch hätte probieren können. Zumindest würde ich das so machen, wenn mein Sohn so enden würde.
Ich denke zudem, dass er sich sehr wohl Gedanken macht, wo sein eigener Anteil liegt, ab wann alles falsch lief und wo er die Kontrolle über aller verlor. Vielleicht war das Kind zum Zeitpunkt des Rauswurfs schon im Brunnen und nicht mehr zu retten, aber er wird sich an Momente davor erinnern, wo er vielleicht noch etwas hätte retten können. Ob er wirklich etwas hätte retten können, vermag ich nicht zu beurteilen. Vielleicht waren die Einflüsse von Außen so stark, dass er ohnehin nicht mehr gegensteuern konnte, aber er redet sich ja offensichtlich ein, dass er etwas hätte ändern können.
Und plötzlich taucht da diese Bande auf und will ihn umbringen. Er wird gerettet, hat nichts mehr zu verlieren und die Sicherungen brennen durch. Er greift zur Selbstjustiz, doch plötzlich taucht da dieses Ebenbild seiner Sohnes auf. Jetzt brennen erst recht alle Synapsen durch und er ist besessen von dem Gedanken, diesen Jungen zu retten und es diesmal besser zu machen. 2. Chance halt. Mit logischem, analytischem Verhalten hat das nichts mehr zu tun, aber es ist für mich als Zuschauer nachvollziehbar, dass er sich in dieser Situation irrational verhält.