Ducky hat geschrieben:Was genau meinst du mit "wie geht Ihr damit um"?
(....)
War keine schöne Erfahreung und ich selber möchte nicht so sterebn, voller Schmerzen und Angst, die Kontrolle über meine Körperunktionen verlierend.
Seitdem habe ich auch das letzte bischen Zutrauen in die Ärzteschaft verloren.
Ducky, ich meinte das allgemein, ohne spezielle Intentionen, wie die Forumsmitglieder dazu stehen.
Scheint sich um ein großes Verdräng- und Tabuthema zu handeln... was ich auch verstehen kann. Für mich aber kein Weg.
Also für empfindsame Nerven, für die "was ich nicht weiß macht mich nicht heiß" besser ist, nicht weiterlesen.
Die Frage kam so zustande, dass ich mich im Zuge meiner Befürchtungen (unklare Symptome bei einer mir nahestehenden Person) mal auf den neuesten Stand gebracht habe und dabei fast zwangsläufig für mich zu drastischen Konsequenzen gekommen bin.
ok, Tumorstammzellen (erst seit wenigen Jahren bekannt) verstecken sich in sogenannten Nischen (Knochenmark), "schlafen" oder ruhen und sind somit für gängige Therapieansätze null erreichbar, die sich an schnellteilende Zelltypen wenden. Stammzellen teilen sich eher langsam und selten.
Vernichten Stahl, Strahl und Chemie nun erfolgreich massenhaft Tumorgewebe, also Krebszellen, vielleicht sogar Metastasen, dann wird das als großer Behandlungserfolg verkauft. Geht auch bei vielen ein paar Monate oder Jahre gut.
Bis sich die Tumorstammzellen aus ihrem Nischenhinterhalt melden, oft viel aggressiver als zuvor, weil resistent durch die aggressiven Hochdosischemos geworden (es wäre klüger, diesen Selektionsdruck nicht herauszufordern, der den Krebs noch potenter macht, lieber chronifizieren lassen mit sanfteren Chemos).
Von dort gibt es dann fast kein Zurück mehr ins Leben. Da muss man sich nix vormachen.
Wer es nach Erstbehandlung wirklich rezidivfrei schafft, hat vermutlich einfach nur Glück und besonders träge Tumorstammzellen erwischt, die nie mehr ausbrechen. oder seine Kontroll- und Schutzmechanismen sind in Topform (anders bei Angelina Jolie, die hat zwei Gendefekte und sehr klug gehandelt).
Ich denke, eine gewisse Lebensführung + Naturheilkunde (aus wirklich kundiger Hand) spielen dort auch eine Rolle. Und natürlich positive Lebenseinstellung.
Nutzt aber alles nix, wenn man nicht zu den Glücklichen gehört.
Der Witz bei der Angelegenheit ist dazu noch, dass die tollen schulmedizinischen Behandlungsmthoden neue perfekte Nischen für Metastasen schaffen. Nirgendwo fühlen sich Tumorstammzellen (die im Gegensatz zu normalen Krebszellen auf Wanderschaft gehen und metastasieren können) so wohl wie in einem durch Chemo und Bestrahlungen geschädigten Gewebe... voller Entzündungsprozesse.
Juhu, super Teufelskreis.
dazu kommt noch, dass die ganze Chemosiffe (Zytostatika entstanden aus Kampfstoffen des Militärs) bei einem Großteil der Patienten gar nicht wirken kann, weil mutiertes p53 (Tumorsupressor).
All das könnte mit einem Test vor der Behandlung festgestellt und individuell angepasst werden, wird aber fast nie gemacht.
Da werden lieber fröhlich Frauen nach erfolgreicher Brust-OP mit Chemos präventiv zugeknallt, obwohl den Krebszentren doch aus ihren Forschungsabteilungen genau bekannt ist, dass die Wirkstoffe die möglicherweise verbliebenen Stammzellen eh kaum erreichen werden und das Immunsystem lahm legen, das genau für diese verbliebenen Krebszellen gebraucht würde.
Aber gutes Geld verdient, und die Patienten fühlen sich umsorgt und glauben an ihre Heilung.
Das ist eh das krasseste für mich - wenn Patienten großflächig bei Chemo, sogar palliativer, an Heilung glauben. Das hab ich bei meiner Recherche im Krebskompassforum festgestellt.
Da wird ein Karzinom sogar liebevoll "mein Schalentierchen" genannt *kopfschüttel
Kann man jetzt sagen, ist halt immer so, der Mensch und sein Glaube....
Bei meinem Opa wars aber nicht so. Der verwehrte alles, außer bestimmten Schmerzmitteln zum Schluss. Er versteckte Pillen sogar, und starb nach relativ kurzer Leidenszeit.
Obwohl niemand direkt mit mir damals noch heute darüber sprach, habe ich dies sofort kapiert. Er wollte nicht ewig leiden und hat selbst bestimmt, wann er geht.
Ich ticke ähnlich, will auch keine Maximaltherapie um jeden Preis und habe auch kürzlich mal eine Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung gemacht.
Kann man ja immer nochmal umschmeißen.
Aber ich weiß jetzt jedenfalls, was ich im Fall einer Diagnose tue und verlange, notfalls auch selbst zahle (Tests für eine individuelle Behandlung).
Weiß man dann zwar immer besser, wenn es soweit ist, doch bei mir steht Lebensqualität über Lebensquantität und palliative Chemo kommt gar nicht in Frage.
Mit alternativen Behandlungsmethoden (ich meine jetzt keine Wunderheiler), an die ich schon vom Bauchgefühl mehr glaube, zb Hyperthermie, muss ich mich mal bei Gelegenheit näher beschäftigen.
Jeder zweite wird wahrscheinlich im Laufe seines Lebens mal an Krebs erkranken, ist ja jetzt schon jeder Dritte, also ist das ein Thema, mit dem man sich durchaus beschäftigen kann.
Auch: Will ich Früherkennung? Bringt oft gar nix, kann aber alle möglichen Risiken erhöhen.
Ich habe jetzt für mich eine Plan, wie ich vorgehe, was ich für mich an Untersuchungen verlange. Ärzte machen das scheinbar nicht immer freiwillig oder haben auch schlicht keine Ahnung davon. Kann ich ja verstehen, dass ein Hausarzt aus Hintertupfingen nicht auf dem neuesten Forschungsstand in der Krebsmedizin ist, aber von einem Krebszentrum erwarte ich umfassende Aufklärung. Tun die aber oftmals nicht.
Habe den/das blog einer an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankten Frau gelesen, und dachte mir spontan: Das könnte mein Weg sein. Was für eine tolle, bis zum Schluss selbstbestimmte und würdevolle Frau, die weder anderen Verantwortung aufhalst noch Entscheidungen für ihr Leben und Sterben abnehmen lässt. Ich mag keine Vorbilder, aber in der Sache ist sie für mich eins.
wer mal reinschauen möchte:
http://peh.blogger.de/