von martha » Sa, 09.07.2016 17:05
Am Dienstag war ich erstmals im deutschen-Fußballmuseum in Dortmund, um mich auf den EM-Titel der deutschen Elf einzustimmen, aus dem ja jetzt offenbar nix wird.
Man fährt da zu Beginn 'ne Rolltreppe hoch, wo man von Fangesängen aus den Stadien begleitet wird und kommt natürlich zunächst in die Ruhmeshalle, wo einen die Helden von Bern als Pappkameraden empfangen. Alle 5 Minuten ertönt die deutsche Nationalhymne, der Triumphzug 1954 wird mit tausenden von Figürchen in einem Schaukasten nachgestellt und dann natürlich die legendäre Hörfunkreportage von Herbert Zimmermann, die man sich an einem historischen Fernsehgerät anhören kann.
Danach wirds dann natürlich knapper mit Emotionen, weil die nachfolgenden Erfolge einfach nicht diese emotionale kraft hatten.
An einem Monitor hab ich mir nochmal Szenen aus dem Skandalspiel gegen Österreich 1982 angeguckt, im hinteren Bereich wird der WM-Triumph von Brasilien noch sehr lautstark gefeiert.
Im Aufzug geht es dann ein Stockwerk tiefer in die Ausstellung rund um den Vereinsfußball.
Da kann man dann noch mal legendäre Trainer wie Max Merkel oder Hennes Weisweiler erleben, wobei die Aufzählung der Geldstrafen für Merkel schon knapp 2 Minuten in Anspruch nahm.
In Reporterkabinen kann man dann auch selbst Spiele kommentieren. Da hab ich aber mal aus Rücksicht auf die anderen Besucher verzichtet.
Ich hab mich auch nicht auf den Wandsitz gesetzt, um einen der legendären Fallrückzieher von Klaus Fischer nachzustellen.
Ich bin ja nun auch nicht mehr im klassischen Fußballalter, um der Nation irgendwas beweisen zu müssen.
Stattdessen hab ich lange Zeit vor der Leuchtanzeige verbracht, wo nach und nach die Abschlusstabellen seit Gründung der Bundesliga angezeigt wurden.
Vor allem in den 90er Jahren flog der VfL dann raus, das Emblem tanzte dann an der Seite rum und kam ein Jahr später in den Kreis der Etablierten zurück.
Das war schön gemacht. Da konnte ich meine Kenntnisse auch gut überprüfen.
Am Ende saß ich dann noch im Bus der deutschen Nationalelf...mal kurz an den Skattisch geklopft. Ansonsten waren die Sitze jetzt auch nicht so bequem, wie ich gedacht hätte.
Aber der Bus ist ja eh immer nur für kurze Fahrten.
Insgesamt hat mich die Ausstellung nicht vom Sitz gerissen, da man ja auch vieles kennt.
Einem Fußballinteressierten können die einem jetzt nicht viel Neuigkeiten vermitteln.
Aber es wird einem schon der Eindruck vermittelt, dass Fußball eine doch sehr wichtige Nebensache ist.
"Könnten Sie mir wenigstens sagen, welcher Name es war?
War es Kensington oder Arlington?"
"Genau gesagt:Keiner von beiden. Es war Washington."
"Hatten Sie bei dem auch einen Vornamen?"
"Martha."