so, ich hab mich doch für columbo gegens schlafen entschieden
was soll ich sagen... eigenartige Atmosphäre in der Folge, eigenartige Darsteller. Columbos Stimme war zwar nicht eigenartig, hat mich aber auch irritiert.
vielleicht wirklich Gewohnheitssache. solange ich hingeschaut hab und Columbo zu der Stimme sah, wars ok...
Quer durch die ganze Episode fehlt die typische Columbo-Routine, und Routine hier nicht negativ gemeint.
Anfänge seiner späteren einmaligen Art sind zu erkennen... er strauchelt aber zu wortreich herum, wo später ein schräger Blick genügt hätte und gleitet ein oder zweimal sogar auf ruppiges, einschüchterndes Kommissargehabe ab. wie schon in der ersten Folge ausgerechnet einer instabilen Frau gegenüber - das passt nicht zu Columbo und störte meine innere Gelassenheit
Columbo ist nun mal der devensive Ermittler, der seine "Opfer" umadlert und auch mal aufdringlich wird, der sie mit seinem gespielt devoten Verhalten täuscht, der aber nie offensiv und direkt auf sie losgeht. höchstens erlaubt er sich mal versteckte Drohungen, wie zB in der Folge, wo der Chirurg mit dem falschen Faden operiert.
das Mordmotiv hat mich auch nicht richtig überzeugt. die Dame hat kein Gewissen, nun gut. weshalb fällt ihr aber gerade jetzt ein, dass sie an das Geld kommen muss, sie hatte doch keinen finanziellen Notstand? einen Mord begehen für lächerliche 300.000? oder ging es um das Haus, alles?
das Motiv war mir im Vorfeld zu wenig ausgearbeitet. ich konnte es jedenfalls schlecht nachvollziehen.
die Psychokameraschnitte zum Schluss... naja. das passt meiner Ansicht nach auch nicht richtig zum Format Columbo. jaja, Abwechslung... bin ich immer für, in dem Fall hat es mir aber nichts gebracht, eher verwirrt. hätte ich drauf verzichten können, hat aber auch nicht gravierend gestört.
zur Rolle der nervigen Stieftochter... was mich eigentlich störte, war der nicht herausgearbeitete familiäre Konflikt. die hassen sich - warum? weil Stiefmütter ihre Stieftöchter im Märchen hassen? das fand ich alles ein bisschen zu lieblos dem Zuschauer hingeworfen.
die Hintergründe der Motive werden bei Columbo ja nie sonderlich umfassend beleuchtet, was ich ganz gut finde und eine Abwechslung zu Tatort ist, aber einigermaßen nachvollziehbar sollte das Ganze schon sein.
mir sind ja idealistische Motive am liebsten, für die es keine große Erklärungen braucht, die aus dem Inhalt der Folge hervorgehen.
ob ich Columbos zerstreute Witze wirklich so witzig find, weiß ich noch nicht ("ich mache mir Sorgen, wissen Sie..., ich bin ein Sorgenkind.")
die Entführung.... - war die Fliegerei nicht überflüssig? hätte man dadurch nicht gerade auf sie als Hinterfrau kommen müssen (sie ist Hobbyfliegerin)?
überzeugt man sich vor Geldübergabe nicht erstmal, oder lässt sich überzeugen, ob der Entführte überhaupt noch am Leben ist? so als Minimalsicherheit?
sie hatten genau einen Anruf von ihm (natürlich; sonst hätte sie ja mehr zusammenschnippeln müssen) - das ist ein bisschen wenig, ein bisschen unglaubwürdig. außerdem sprach auch nicht zuerst der Entführer (oder überhaupt) sondern nur das Opfer. vom Entführer hörte man gar nichts. da wäre ja sogar ich misstrauisch geworfen
dass bei einer Entführung der Entführte in Lebensgefahr schwebt, mag ja allers stimmen... nur ist die Mordkommission halt für tatsächliche Morde zuständig und nicht für potentielle. das hat aber nicht gestört, wollt ich nur mal anmerken
auf die ganzen Stimmigkeiten achte ich sonst nicht so; diese Folge hat mich aber praktisch dazu gezwungen, weil es einfach zu viele Mängel und Schwächen gab, um die fehlenden Stimmigkeiten und Logiklöcher auszugleichen.