Tatort

Interessiert ihr euch auch noch für andere TV-Krimi-Serien? Hier könnt ihr darüber diskutieren.

Moderator: Stefanie.Columbo

Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Fr, 25.10.2013 19:52


Mittlerweile habe ich mir den Tatort von der Festplatte angesehen. Fazit: Mit Pauken und Trompeten durchgefallen.

Alles, was den Tatort aus Münster auszeichnet, fehlte in der Folge völlig. Angefangen beim Wortwitz der Dialoge von Boerne und Thiel bis hin zu den Scharmützeln von Boerne mit "Alberich". Der letzte Tatort mit Roland Kaiser war zwar etwas überzeichnet, aber unterm Strich unterhaltsam, kurzweilig und witzig.

Die kriminalistische Story ist in Münster ja meistens dünn, wenn dann noch das fehlt, was Münster eigentlich auszeichnet, kommt so ein Murks raus. Kriminalistisch war die Story nämlich total belanglos und hanebüchen. Irgendwie hat man gefühlte 1.000 Themen angeschnitten, aber nichts wirklich zu Ende gebracht: Immunität von Diplomaten, Unterdrückung von Minderheiten in China, politische Verfolgung in China durch den Geheimdienst, Thiel und Nadeschta,...
Alles wirkte wie einzelne Versatzstücke, der ganze Film war unausgegoren und unrund. Außerdem kann ich es auch nicht leiden, wenn die Ermittler persönlich in den Fall involviert sind. Da ist mir die Distanz der Ermittler zum Fall wesentlich lieber.

Die langweiligen Charaktere setzten dem Ganzen dann noch die Krone auf. Die interessierten mich überhaupt nicht, genauso wenig hat mich das Ende interessiert. Ich musste mich zwingen, bis zum Schluss durchzuhalten und wäre nach 2/3 fast eingepennt. Das war wirklich überhaupt nix.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Sa, 26.10.2013 10:21


So, ich hab mir nun auch den letzten TO angetan....
kann Docs Beschreibung zu 99% zustimmen.
Man ist wohl in der Experimentierphase mit diesem Team.

Hat einer von euch "1000 Tode" vom Bodensee gesehen?
Der hat mich ganz schön gefesselt. Spannendes Thema und endlich mal wieder ein bisschen realitätsnah, auch wenn das ne ganz andere Welt ist. Solche Suizidforen gibt es ja wirklich und ich kann mir vorstellen, es gibt auch gestörte Hirne, die sich dort rumtreiben, um sich geeignete Opfer für dies und das zu suchen.
Der Film war glaub ich auch an einen realen Fall angelehnt, diesen Kannibalen von Rotenburg oder wie der hieß.
Obwohl, nein, das kommt zeitlich nicht hin, die Blum sah sehr jung aus, das muss ein älterer Tatort gewesen sein, der damals schon vorausahnte, welche Blüten das internet noch treiben wird.

Dieser Tatort bekam den Spagat sehr gut hin, bei solch einem Psycho-Abgrund-Thema einerseits sensibel zu bleiben und andererseits nicht ins kitschige, übermoralische oder meuffelische Psychogedöns abzudriften.
Ich mag auch die melancholische Grundstimmung der Konstanzer. Erinnert ein wenig an die skandinavischen Krimis. Die mag ich zwar nicht immer, weil sie wirklich oft harte Themen haben und sehr an die Nieren gehen durch ebendiese melancholische Stimmung. Aber sind für mich halt richtige Krimis mit starken und ungewöhnlichen Charakteren.
Mir gefällt auch die Distanz, die Blum immer zum Zuschauer hält. Das gefällt vielen scheinbar nicht, die wollen eher ein Kumpelverhältnis, das es mit Batic, Thiel, Kopper, Schenk und Ballauf gibt. Aber mir gefällt auch mal das Distanzierte.

Kann ich euch auf jeden Fall empfehlen, diesen Fall - wer gerne auch "ältere" Tatorte sieht.

Außerdem hab ich diese Woche noch "Der Fall Schimanski" gesehen.
Meine Kritik dazu:
ich hab weniger als gedacht ein Problem mit Schimanski, den ich eigentlich sogar ganz schnuckelig finde (ein stattlicher Mann, gestählte Muskeln und so :wink: ... sieht man ja heute kaum noch bzw momentan gar nicht bei den Tatortkommissaren).

Aber der Fall, der Fall. Der war so sehr konstruiert und auch ein wenig kindergartig. Das hätte gut auch eine Krimiserie für Kinderaugen werden können, wie man sie nachmittags sieht.
Außerdem kann ich es nur selten leiden, wenn ein Kommissar selbst zum Ziel der Ermittlungen wird, vor allem, wenn es so konstruierte Missverständnisse wie hier sind.
Und der Schluss war soooo kitschig... die Jacke fliegt zum Abschied vom Hochhaus und landet -ausgerechnet natürlich- aufm Autofrontfenster vom Tanner. Jaja :wink:
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Mo, 28.10.2013 18:13


Da hat ja gestern einer der Münchner Ermittler zwischendurch mal 'ne schöne Frage gestellt.
"Warum haben wir nicht mal so einen einfachen Fall, wo der Mann den Liebhaber im Bett der Ehefrau erschlägt?"
Fand ich gut die Frage.
Aber wahrscheinlich lässt sich für so eine Ausgangslage wohl kein ambitionierter Regisseur finden.
Da müssen wohl Parallelmontagen und hektische Sprünge rein, am besten noch ein durchgeknalltes Ensemble im halben Dutzend.
Dann ist der inszenierende Künstler, ob er nun Leander Haußmann oder Dominik Graf heißt zufrieden.
Hauptsache 'n schönes Kunstwerk geschaffen.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 28.10.2013 21:02


Ja, der Tatort war ein Griff ins Klo.
Die Figuren waren allesamt viel zu abgefreakt und die Handlung war zu überfrachtet und hektisch. Allen voran mit Liz kam ich gar nicht klar. Mal schwarz, mal blond, mal rot. Ich war zwischenzeitlich so verwirrt, dass ich mich sogar gefragt habe, ob es doch unterschiedliche Personen sein könnten.

Wobei ich die Geschichte an sich gar nicht mal so schlecht fand. Die Idee, mit der Korruption und der Proteste gegen den Bau des Hauses eine falsche Fährte zu legen, war ja gar nicht mal so schlecht. Die Umsetzung war aber ziemlich schwach, allen voran Dominik Graf als Regisseur hat es meiner Meinung nach verbockt. Wie du schon sagst: Hauptsache ein "Kunstwerk" geschaffen.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Do, 31.10.2013 11:29


wer hat denn eigentlich diesen Dominik Graf auf den Tatort losgelassen!??

Was der für ne Kameraführung hat, ist weder Kunst noch kreativ, sondern einfach nur total nervtötend!!!
Jeder Effekt wird vollkommen inflationär eingesetzt. Das geht gar nicht.
Ohne Ahnung davon zu haben, ich hatte auch keine Kritiken gelesen, um mir ein eigenes Bild zu machen, ist das ja das Schlimmste an Regie und Aufbau, was ich je beim TO erlebt hab.

Die Geschichte hab ich auch nicht begriffen. Ich war ja nur damit beschäftigt, der schrägen Kameraführung zu folgen. Dazu auch noch jede Menge serbokroatisch plus Untertitel. Ich liebe diese Sprache normalerweise (meine ehemals beste Freundin ist Kroatin, so hab ich nebenher einiges aufgeschnappt und grad das Fluchen versteh ich immer sehr gut :wink: ), aber hier war das einfach nur total nervig, genauso wie Batic mal wieder "elegant" privat in den Fall verwickelt wurde.

Die Rollen und Figuren fand ich ALLE sowas von unsympathisch, bekam auch überhaupt keinen Bezug zu denen. Furchtbar.

Hoffentlich bleibt Herr Graf in Zukunft dem Tatort fern. Ist ja nicht zum aushalten, wie die auf teufelkommraus versuchen, ständig was neues, abgehobenes zu fabrizieren. Der Elite-Waldorfkindergarten neulich war ja auch schon so ein Experiment, das total nach hinten losging.

Bitte mal wieder einen guten "normalen" Tatort.

edit/
hab grad mal nachgeschaut, der Film "Dreileben" war auch vom Graf. Den fand ich gar nicht mal soo übel, wobei ich da jetzt hoffentlich nix durcheinanderbringe.
Habe noch "Das unsichtbare Mädchen" auf der Festplatte, werde ich heute mal irgendwann reinschauen.
Jedenfalls beim Tatort sollte dieser experimentelle Regisseur doch ein bisschen mehr Zurückhaltung üben. So wollen die doch nicht etwa Quote machen?!
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Do, 31.10.2013 20:22


zimtspinne hat geschrieben:Bitte mal wieder einen guten "normalen" Tatort.


Vor ein paar Wochen lief der Berliner-Tatort "Gegen den Kopf".
Der war große Klasse, weil er eben ganz "normal" war: kein Gedöns, keine Kunst, kein Sozialdrama, keine privaten Probleme der Ermittler, keine Albernenheiten, sondern einfach nur eine gute Story, interessante Figuren und geradlinige und realistische Polizeiarbeit ohne unnötigen Schnick-Schnack.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Fr, 08.11.2013 19:51


Nachdem ich Tatort und Polizeiruf ja nie großartig verfolgt habe, bin ich seit der Sommerpause auf angucken umgestiegen und hab mir das alles angetan.
Das ging gut los mit dem Berliner Ensemble, das ja offenbar da schon seinen letzten Fall hatte.
U-Bahn-Mord und dessen kriminalistische Aufbereitung war starke Kost. Bester Fall mit Abstand!!!
Auch der folgende Tatort aus Österreich war doch beeindruckend und der neue Polizeiruf mit Claudia Michelsen hat mir auch gefallen.
Eine Kommissarin, die sich mit ihrem eigenen Sohn rumprügelt hab ich so in dieser Dimension noch nicht erlebt.
Alles andere, was da gesendet wurde war für mich Käse, mal halbwegs humoristisch unterfüttert oder mal theatral komlplett in die Tonne gekloppt.
Dieses TKKG-Team von letzter Woche fand ich sogar regelrecht anmaßend. Das hätte ich vielleicht gut gefunden, wenn ich noch in der Pubertät stecken würde, aber als erwachsener Zuschauer fühlte ich mich regelrecht veräppelt.
Da freu ich mich doch lieber auf Schimanski.
Insgesamt ist die Reihe Tatort für mich momentan als Markenware ohnehin ziemlich überschätzt.
Die meisten Folgen muss man sich schon schönsaufen.
Für meinen Geschmack bietet das ZDF die wesentlich besseren Krimis.
Ich hab Bella Block gesehen, auch am Montag diesen depressiven Kommissar aus Amsterdam.
Das hat Atmosphäre, das entwickelt Spannung, hat skurrile Figuren.
Auch "Der Kriminalist" ist beste Krimikost.
Schade, dass das ZDF auch hier im Forum keine Lobby hat.
Dagegen kommt der Tatort nicht mehr an.
Der lebt doch hauptsächlich nur noch von nostalgischen Erinnerungen an die Vergangenheit.
Da erschrickt man ja fast, wenn zwischendurch mal ein guter Fall dabei ist.
Aber in der HörZu kriegen alle Folgen 'nen Pfeil nach oben.
Klar, wenn man es nicht versteht, ist es erst recht gut.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Sa, 09.11.2013 17:23


Jo, dem Fazit kann ich (fast) ausnahmslos zustimmen.

Der Berliner Tatort "Gegen den Kopf" war herausragend, der Ösi-Tatort noch im erweiterten Kreis der guten Folgen, alles andere war bestenfalls Durchschnittskost bis hin zu richtig schlecht.

Der von dir angesprochene Polizeiruf mit Michelsen gehört für mich in diese Kategorie. Fand ich zum erbrechen schlecht. Die Figuren war dermaßen stereotypisch überzeichnet, dass es schon weh tat: toughe, extrem harte und coole Ermittlerin, die früher selbst mal kriminell war und daher nach wie vor die Sprache der Straße spricht. Auf der anderen Seiten dann der spießige und sensible männliche Kollege. Welche Kampf-Feministin hat das denn bitte geschrieben? Ich werde jedenfalls nicht mehr einschalten, zumal die beiden Ermittler auch überhaupt nicht harmonierten.

Einschalten werde ich vielleicht mal bei einem der ZDF-Krimis, das ist wirklich eine gute Alternative. Jetzt in der dunklen und kalten Jahreszeit ein düsterer und spannender Krimi aus Skandinavien (oder auch aus Deutschland) - das könnte was werden.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mo, 18.11.2013 15:29


Doc Brown hat geschrieben:[
Vor ein paar Wochen lief der Berliner-Tatort "Gegen den Kopf".
Der war große Klasse, weil er eben ganz "normal" war: kein Gedöns, keine Kunst, kein Sozialdrama, keine privaten Probleme der Ermittler, keine Albernenheiten, sondern einfach nur eine gute Story, interessante Figuren und geradlinige und realistische Polizeiarbeit ohne unnötigen Schnick-Schnack.


hab den inzwischen gesehen und fand ihn ganz stark und .... auf das wesentliche reduziert/konzentriert - das tat ihm gut.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Sa, 23.11.2013 19:42


Bevor morgen der neue Tatort kommt noch ein kurzes Wort zu Herrn Faber.
Ich mag ihn, auch den Schauspieler.
Ich hab ihn am Sonntag auch noch in "Zimmer frei" gesehen, wo er wunderbar einen Frosch imitiert hat.
Sehr sympathischer Darsteller.
Und bei Faber freu ich mich über jeden folgenden Satz.
Das ist 'ne echte Freude.
Das ist so ein konsequentes nicht mit den Wölfen heulen.
Den Fall fand ich jetzt nicht so brisant. Hatte so Matula-Format.
Die Lösung war dann auch irgendwie leicht vorhersehbar.
Das scheint so ein ungeschriebenes Gesetz zu sein: bei Morden im Jugendmilieu sind meist immer die besten Freundinnen am Ende die Täter.
Da hätte ich mir doch was originelleres erhofft.
Aber Faber besticht mich durch diese profane, aber auch irgendwie beiläufige Aufsässigkeit. Der Fall wurde gelöst, obwohl er den Hauptermittler eigentlich nur so nebenbei interessiert hat.
Da wird kein Typ gezeichnet, der skurril ist, weil er nur Milch trinkt oder nur Erdnüsse isst.
Das ist einfach rotzige Originalität.
Faber ist aktuell der wesentlich bessere Schimanski.
Eindeutiger Punktsieg!
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Re: Tatort

Beitragvon Devlin » So, 24.11.2013 14:50


Ich habe den Tatort vom letzten Sonntag auch gesehen, und mittlerweilen alle aus Dortmund. Und ich muss sagen, ich finde diese mitunter bei den Besten.
Ich finde das Team interessant. Auch wurde die Entwicklung bisher gut umgesetzt.
Die beiden Jungen nehmen etwas viel Platz ein, sonst aber ok. Bönisch ist der ruhende Pol des Quartetts.

Faber sticht am meisten heraus. Man weiss nie so richtig was als nächstes kommt, wie er im nächsten Moment reagiert. Durch sein Trauma reagiert er immer wieder mal sehr unbeherrscht und zerlegt etwas. Auf der anderen Seite ist er ein sehr feinfühliger Mensch und Ermittler. Er hat das gewisse Etwas, und als Kriminalist den Durchblick.
Diese verschiedenen Facetten machen ihn sehr interessant.
Daher finde ich die Figur originell und auch sehenswert. Gerade auch die Dialoge sind kernig und sagen mir zu.

Ich bin gespannt wie es sich weiterentwickelt.
Die Storys waren eher Durchschnitt, da gibt es noch Luft nach oben.
So weit ____ und nicht weiter!
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 25.11.2013 20:49


Tut mir Leid, bei mir ist der Faber durchgefallen, sodass ich mir seinen 3. Fall nicht mehr angesehen habe. Mir war der einfach zu überzeichnet und zu abgefreakt. Er wirkt in seiner Position total unglaubwürdig. Der Mann ist für mich arbeitsunfähig und gehört ins PKH, aber nicht auf einen leitenden Posten bei der Polizei. Das geht für mich dann auch über die filmische Freiheit hinaus.

Eine interessante Figuren mit Ecken und Kanten und sehr viel Eigenwillen ist gerne willkommen, wie z.B. Borowski oder Eisner, aber bei Faber ist das einfach zu viel.
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Re: Tatort

Beitragvon Mr. Brimmer » Mo, 25.11.2013 21:20


Da muß ich Doc mal rechtgeben.
Finde den auch schwer zu ertragen. Es ist mittlerweile so, dass auf Biegen
und Brechen versucht wird alle möglichen und unmöglichen versch. Typen
in den ganzen gefühlt 200 versch. Tatorten unterzubringen....dabei sollte man
nicht übersehen dass das immer noch Polizisten sind....und die kann man eben
nicht nach Belieben rumbocken, ausrasten und Zeugs kaputtschlagen lassen.
Ist ja lächerlich und absolut an den Haaren herbeigezogen...
War bei Schimmi damals teils schon so. Das jetzt finde ich total bescheuert.
Ich schaue nur noch
Münster und die Konstanzer an. :wink:
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Fr, 29.11.2013 23:12


Faber sollte sich für seine kriminalistischen Rollenspiele mit Kollegin dringend einen stop code zulegen.

Ich bin, was die Rolle angeht, zwiespältig. Einerseits ist es unterhaltsam, der Schauspieler macht seine Sache auch toll und ich hab ein faible für Leute, die einfach so sind wie sie sind, andererseits hat ein zu rabiaten Ausbrüchen neigender Kommissar nix in solch verantwortungsvoller Position zu suchen.
Gerade nachdem ich jetzt ca 10 Folgen reale Ermittlungsarbeit bei zdfneo gesehen hab - so ein Kommissar wäre da hinderlich, undenkbar und einfach schlecht fürs Geschäft.

Die Skandinavier leisten sich aber auch solche markanten Vögel, Wallander ist ein destruktiver Säufer, Sebastian Bergmann ein Frauenverschleißer. Ich entscheide mich doch für den Unterhaltungswert.

Was mir an diesem Team generell nicht gefällt:
1. Mir ist keiner davon richtig sympathisch
2. die sind alle viel zu hart drauf, das ist einfach überzogen und sehr klischeehaft
Blondie bestellt sich regelmäßig Callboys, die junge Türkin macht auf Kampfamazone. Too much.

Die Fälle sind mir auch bisher viel zu klischeehaft aufgebaut.
Würde ich in dieser Region leben, würd ich gegen solche Klischees protestieren. Die scheinen sich ja lieber mit "Arschloch" anzureden als mit dem richtigen Namen oder meinetwegen einem kreativen "Kosenamen". Da fehlt mir doch was sanftmütiges, ausgleichendes dazwischen.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » So, 01.12.2013 16:54


Also ich fand den letzten Fall mit Faber auch sprachlich durchaus gelungen.
Ich wüsste nicht , warum ich da protestieren sollte.
Dass er da jetzt in jeder Folge irgendwas demontiert ist fraglos übertrieben.
Interaktive Anarchie ist okay, sollte aber nicht durch zu übertriebene Handlungen ins lächerliche gezogen werden.
Ein Kommissar ist ohne Zweifel nicht Hulk, der mit Zerstörungswut glänzt und wo man sich dann bei jeder neuen Folge fragt, welches Mobiliar diesmal dran glauben muss.
Da sind den Machern sicher etwas die Pferde durchgegangen.
Ich möchte aber hier mal meine Rolle als Zuschauer definieren.
Ich guck mir einen solchen Fall ja nicht als Mitglied der Polizeigewerkschaft an und echauffiere mich darüber, dass das alles ja so schrecklich unglaubwürdig ist.
Für mich steht der Unterhaltungswert im Vordergrund.
Und es ist nicht unbedingt gewährleistet, dass mich ein bürokratisch ermittelndes Team in jedem Fall besser unterhält.
Aber ich bin doch als Zuschauer nicht verpflichtet, einem unorthodox ermitteldem Beamten die Glaubwürdigkeit abzusprechen.
Da bin ich dann aber ein ganz entschiedener Verfechter der kreativen Freizügigkeit. :)
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