Tatort

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Moderator: Stefanie.Columbo

Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 14.01.2014 18:20


Mr. Brimmer hat geschrieben:Jetzt bist du ja auch schon so kleinlich bei den Details... :D

Solch ein " "Fehler" " sollte nicht passieren, zumal mich diese Frage so beschäftigt hat, dass die Spannung und Teile der Handlung für mich verloren gingen.

Es ist ein Unterschied, ob mal eine kleine Ungereimtheit passiert oder so ein Riesenpatzer.

Der Kabelbinder bekam vom Augenblick der Geiselnahme an (also fast ab Anfang) eine Hauptrolle und wurde obendrein auch noch von einem Kabelbinderexperten erklärt.
Ich kenne Kabelbinder, hätte aber ohne die genaue Erklärung nicht an die Zacken gedacht und somit auch das erste Festzurren des Opfers nicht so ernst genommen.
So dachte ich echt, die stirbt in dem Augenblick schon oder ist zumindest so zusammengeschnürt, dass es eng für sie wird.

Stattdessen atmete sie in der nächsten Szene wieder völlig ungestört herum und in der übernächsten Szene hing das Ding schon wieder locker wie zuvor um ihren Hals.

Da fühl ich mich als Zuschauer einfach verar***t!

Entschädigt haben mich dafür dann die hinreißenden Strangulierungsszenen am Schluss. Das war echt toll gemacht, hat mich total überzeugt. Mein Hals schnürte sich mit ihrem zu....


ach ja und der zweite Tatort war ja mal wieder ein Lumpengewirr.

Bis ewig spät wusste ich nicht mal, in welche Richtung es in diesem Film überhaupt geht, so viele Schauplätze wurden da eröffent.
Hab den Inhalt inzwischen auch schon wieder komplett vergessen.
die Neue finde ich auch total unpassend für dieses Format und diese Rolle.
Kenne die aus einigen Komödien, und selbst da hat sie mich nur halb überzeugt mit ihrem Dauer-Schnodder-Ton.
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Re: Tatort

Beitragvon Devlin » Mo, 03.02.2014 17:30


Der Dortmunder Tatort gefällt mir immer besser. Nach der gestrigen Erstsendung von
"Auf ewig dein" ziehe ich zumindest ein positives Fazit.


Jörg Hartmann als Faber hatte ja schon vorher die Geister geschieden. Ich finde die Figur doch sehr erfrischend, Hartmann bringt das echt gut rüber.
Auch die Bönisch hat mir bisher gefallen. Die beiden Jungen auch, wenn auch gestern die Nora für mich nicht überzeugte.

Ich finde den Handlungsstrang und die Entwicklung sehr interessant. Wie bisher in nachfolgenden Sendungen, unabhängig zum Fall, die Geschichte von Faber oder auch von Bönisch weiterentwickelt wurde.

Faber mit seiner anarchischen Art passt mir halt schon. Gestern war er auch nicht am draufhauen, sondern stellte sich einem psychologischen Duell mit dem Täter.
Und auch Faber ist ein Mensch..toll die Szene als er Bönisch den Callboy von der Pelle schafft.."He McFly :) Tolle Szene und Hommage an Back to the Future.
Der Schluss auch bezeichnend und humorvoll..."die halten mich doch für verrückt".

Der Fall an sich spannend und gut strukturiert. Es lief früh auf das "Columbo Muster" "Howcatchem" hinaus, und somit auf die Frage wie hat er es getan.
Kann nachvollziehen das einige Szenen als überzogen wahrgenommen werden, aber es ist ein Film. Und der darf sich auch der Dramatik bedienen.
Einzig ein anderes Thema fände ich für die nächste Episode wünschenswert.

Ansonsten hat mich der Tatort gestern abend sehr gut unterhalten.
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 03.02.2014 19:51


Faber steht auf meiner Boykottliste und wird da auch so schnell nicht herunterkommen. Daher habe ich gestern den Tatort ruhigen Gewissens ignorieren können und die letzte Folge des Dschungelcamps geschaut. :wink:
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 04.02.2014 16:50


oha Doc,

du hättest deine helle Freude an diesem To gehabt :P

dramatische Täter-Kommissare-Verstrickungen. Der Bösewicht aus der Hölle hatte wohl sogar Frau und Kind des Hauptkommissars ermordet, neben seiner Jungkarriere als Mädchenschänder und Serienkiller.

Anarchie ist das nicht, was Faber ist. Er will Anarchie für sich, sich an keine Regeln, Gesetze und Etikette halten - von anderen verlangt er das aber schon.

Der Film war nicht schlecht, nur hier und da ein wenig zu pathetisch irgendwie.

Unglaubwürdig fand ich auch echt die Dachprovokation.
Er ist doch kein ausgebildeter Profiler und selbst der würde niemals so ein Risiko fürs eigene Leben eingehen.
Höchstens möglich, dass er tatsächlich mit dem Gedanken spielte, aber dann wär er besser in der Psychiatrie aufgehoben, was Doc sicher freuen würde :oops:

Man muss ihm aber zugute halten, dass er bei Banalitäten explodiert, sich aber ausgerechnet bei diesem Mörder bis zuletzt im Griff hatte. Er kann, wenn er will.

Schade, dass die so gar keine Sympathien aufbauen lassen. Weiß nicht obs an den stories liegt oder an ihrer Art. Die sind auch alle zu ähnlich inszeniert. Kühl, ruppig, teamfeindlich und unberechenbar. Soviel Unberechenbarkeit ist mir zuviel.

Während Faber noch Potenzial hat, geb ich das dem jungen Herrn nicht mehr. Der ist mir durch und durch unsympathisch, auch in anderen Rollen. Die junde Dame ebenso. Find die beiden einfach furchtbar in ihrer Art und Ausstrahlung als Ergänzung zu den beiden anderen.

Wird aber jetzt für mich schon wieder interessant, ob Faber und Blondie mich noch rumreißen können....

Toll war der Mörder, ich mag diesen Schauspieler total gerne in bösartigen Rollen. Von ihm wird man noch viel sehen.

Schon lustig waren die -für mich- Anspielungen auf Columbo. Der wurde ja auch mal als Obdachloser gehandelt. Auch Faber zeigte diesmal trockenen Humor nach meinem Geschmack "zwei von meiner Sorte brauchen wir nicht".

Was mir auch gefällt ist die Weitererzählung der Tatortgeschichte.
Weiß gar nicht, ob andere Teams das auch schon so konsequent hatten.


Devlin hat geschrieben:Einzig ein anderes Thema fände ich für die nächste Episode wünschenswert.


hej Devlin, was gefällt dir an diesem Thema nicht?
Zweimal nacheinander wird es eh nicht genommen :wink:
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Di, 04.02.2014 22:50


Ich bin etwas zwiegespalten.
Ich bin seit der letzten Folge eigentlich Faber-Fan und hatte auch gelesen, dass es in dieser Folge zum Showdown kommt, wo Fabers Familientragödie zur Aufklärung gelangt.
Da wurden doch gewisse Erwartungen geboren, die für mich leider nicht vollständig befriedigt wurden.
Der WDR ist ja nun wirklich stolz darauf, permanent zu betonen, dass hier die Tragik eines Kommissars über mehrere Folgen verfolgt werden darf.
Das ist auch durchaus interessant.
Aber es ist für mich nicht vermittelbar, dass ein Mann, der zuvor Schreibtisch und Waschbecken zertrümmert, bei der Konfrontation mit dem Mörder von Frau und Kind sich dann derart unter Kontrolle hat.
Vornehmlich in der Restaurant-Szene hatte ich permanent erwartet, dass Faber diesem arroganten Schnösel an die Gurgel springt.
Aber dann kam nix... und es kam leider auch wenig verbal verwertbares.
Faber bringt als Piekser, dass der Vater des Mörders sich bei seinem Tod ausgeschieden hat.
Und viel mehr kommt dann auch leider nicht.
Da hat der Mörder an fieser Eloquenz nun echt mehr zu bieten.
Das ist in diesem Duell dann auch ein klarer sprachlicher Sieg für den Schurken, der hier wirklich hervorragend spielt. Das kann man echt nicht anders sagen.
Aber mir fehlte hier einfach der Spannungsbogen, um eine halbwegs interessante Konfrontation aufzuzeigen.
Und im Finale dann die übliche Szene auf dem Dach, die mich schon in Dutzenden von Krimis angeödet hat.
Mein Gott, lasst euch doch bitte mal was anders einfallen!!!!
Ich hab schon Matula oft genug auf dem Dach gesehen..
Gut, diesmal wollte sich der Ermittler runterstürzen, aber das war dann nun wirklich bar jeglicher Spannung.
Ich bleibe aber Faber-Fan und hoffe auf eine bessere nächste Folge.
Der Mann hat echt Potential.
Nur diesmal hat er es ziemlich verplempert.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Sa, 08.02.2014 15:23


Devlin hat geschrieben:Einzig ein anderes Thema fände ich für die nächste Episode wünschenswert.


Ich hab heute in der WAZ gelesen, dass es beim nächsten mal um Neonazis geht.
Der Bruder von Daniel ist in die rechte Szene abgerutscht.
Der Drehbuchschreiber ist der gleiche, wie in den ersten 4 Folgen.
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Re: Tatort

Beitragvon Devlin » So, 09.02.2014 14:53


martha hat geschrieben:
Devlin hat geschrieben:Einzig ein anderes Thema fände ich für die nächste Episode wünschenswert.


Ich hab heute in der WAZ gelesen, dass es beim nächsten mal um Neonazis geht.
Der Bruder von Daniel ist in die rechte Szene abgerutscht.
Der Drehbuchschreiber ist der gleiche, wie in den ersten 4 Folgen.


Danke für die Info, martha. Bin schon gespannt auf den Neuen aus Dortmund.
Der Drehbuchautor hat in meinen Augen bisher gute Arbeit geleistet.

Das Thema von "Ewig Dein" lässt natürlich niemanden kalt und es eignet sich sehr um eine dramatische Atmosphäre zu schaffen und ein psychologisches Duell zwischen Ermittler und Täter. Ich dachte damals nur, weil schon der vorangegangene Dortmunder ein ähnliches Thema hatte, und Dieses auch sonst in anderen Tatorten doch relativ häufig auftritt.

Was ich an den Dortmunder Tatorten bisher schätze, sind die interessanten Plots. Die Fälle selber waren doch recht gut. Und vorallem mag ich auch die von Film zu Film zusammenhängenden Details rund um die Protagonisten, so wie das Thema Faber's Familie und Bönisch und der Callboy. Ich denke, und hoffe das es so weiter geht.

Das mir Faber gefällt habe ich schon erwähnt. Im letzten Film hat mir seine Entwicklung sehr gut gefallen. Er ist selbstkritischer und selbstironischer geworden. Die Spannung wog doch recht hoch als er mit Graf zusammen sass und er dessen Provokationen entgegnete ohne zu explodieren. Da hatte man manchmal schon das Gefühl, jetzt kommt dann gleich was.

Neben Faber, der viel Raum einnimmt und mit seiner provokativen Art unweigerlich heraussticht, wirkt die Bönisch als guter Gegenpart, die ihre Probleme weniger extravertiert kund tut. Mit einem gesunden Schuss an Seitenhieben, arbeiten die beiden gut zusammen.

Nora und Daniel ergänzen das Quartett nicht schlecht. Es macht die Filme komplexer, als wenn es nur auf ein, oder zwei Ermittler zugeschnitten ist. Die Mischung ältere und jüngere hat durchaus Potential und ist interessant.

Wie bei Borowski, der mit Sarah Brand eine deutlich jüngere an der Seite hat. Boro der eher ruhige, Bärbeissige einsame Wolf, und die ungestüme Junge. :) Der Unterschied zu Jung, sie war älter, und eine ruhig analysierende Psychologin. Ich vermisse sie auch, finde aber auch die Brand ok. Ist halt einfach eine ganz andere Person.

Nora fiel für mich etwas mehr auf als Daniel, und wirkte bisher überzeugender. In letzten Film mit guter Undercoverarbeit, und auch sonst etwas kecker als ihr Freund Daniel. Das Thema Schwangerschaft passt beim zweiten Betrachten ganz gut zum aktuellen Film. Doch als Nora vor dem Spiegel stand wusste ich schon was jetzt kommt. Und so ganz überzeugend fand ich dann ihre Darstellung mit dem Umgang auch nicht. Aber dieses Thema ist sicherlich nicht abgeschlossen.

Sehr gut fand ich das Spiel des Täter's Graf. Ruhig, eiskalt und so richtig schön arrogant.
Die Szene auf dem Dach fand ich nicht die Beste Nummer ever, aber doch spektakulärer umgesetzt als zum Beispiel bei einem Matula.

Wir werden sehen. Ich hoffe auf einen guten Plot, viel Spannung und eine weiterhin positive Entwicklung bei den Dortmundern :D
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Re: Tatort

Beitragvon martha » So, 09.02.2014 19:45


Ich fand den letzten Faber auch gut. So ist es nicht.
Im Vergleich zu den zähen Ermittlungen, die ich bei den Tatorten davor erlebt habe war das schon ein Unterhaltungserlebnis.
Ich fand ihn aber nicht so gut, wie ihn die Kritiken im Vorfeld gemacht haben.
Für mich war diese Selbstkontrolle, die er zeigte einfach ein Bruch in der Charakterzeichnung.
Wo er da seine Kollegin gegen diesen Erpresser raushaut war super, aber im Spiel mit dem Schurken fand ich ihn nicht gleichwertig.
Mit dem Mörder wurde ja wirklich eine Figur aufgebaut, die auch beim Zuschauer Hassempfindungen entwickeln lässt.
Da fiebert man ja mit.
Und da hatte Faber für mich diesmal nicht das sprachliche Besteck, um gezielt reinzustochern, wo man als Beobachter sagt: Ja, jetzt hast du es ihm aber gegeben.
Das hatte der Gegenspieler echt besser drauf.
Ich hatte da auch erstmals das Gefühl, dass Faber, der ja wahrlich nicht auf den Mund gefallen ist, hier seinen sprachlichen Meister gefunden hat.
Aber ist nur ein persönlicher Eindruck.
Ich werde seine Fälle auch weiterhin mit Interesse verfolgen.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » So, 09.02.2014 21:33


wenn man Faber in Relation zu vorher hätte ausrasten lassen, hätte das ein Ende wie in "Sieben" gegeben. Tolles Ende! Ging ja aber schlecht.

Ich bin auch sehr über eine Sache gestolpert, die mir als Fan von Serienmördern auffiel. Ein Mädchen wurde weder missbraucht noch misshandelt - weshalb? Hat er das vergessen oder keine Zeit? Das wäre mir als Ermittler sofort aufgefallen und ich hätte nachgehakt. Die gingen einfach drüber hinweg.

vielleicht wird der Fall kurz vor Fabers Pensionierung nochmal aufgerollt und dann stellt sich heraus, der Freak war gar nicht der Mörder seiner Familie.
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Mo, 10.02.2014 22:57


Gestern hab ich mir den letzten Fall von Ritter und Stark angesehen.
Den Fall aus dem letzten Jahr mit dem U-Bahn-Mord fand ich sehr stark.
Eigentlich 'ne Story, wo ich mir gar nicht vorstellen konnte, dass die über 90 Minuten trägt.
Aber das war echt spannend inszeniert.
Die gestrige Sache hat mich aber leider gelangweilt.
Ich weiß auch nicht, warum man Talk-Radio und Leistungssport in einer Folge verquicken muss.
Leistungssport in Krimis ist eh ausgelutscht.
Talk-Radio hätte mich da wesentlich mehr interessiert. Aber das spielte dann ja keine Rolle.
Und dieser Lohmann war nun wirklich der Gegenentwurf zu Fielding Chase.
Sehr blass und ohne Spielfreude.
Ich kannte den Panzner bislang nur aus der ZDF-Reihe "Letzte Spur Berlin". Da ist er einer unter mehren Ermittlern. Das geht.
Aber hier in einer Hauptrolle? Das war mir echt zu wenig.
Vornehmlich hat mich aber das Themengeflecht nicht überzeugt.
Ich war leider enttäuscht.
Und Raake ist ja jetzt auch froh, dass das Kapitel "Tatort" für ihn erledigt ist.
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Di, 18.02.2014 19:24


Ich finds ganz blöd, dass die Berliner gehen müssen. Deshalb gabs auch keinen Abschied.
Begeistert werden die sicher nicht sein, gibt ja allzu viele unterbeschäftigte Schauspieler und einige sichere Tatort-Gagen im Jahr sind besser als auf Angebote zu hoffen.
Ist ja nicht jeder in der TV-Landschaft so gefragt wie Liefers und Milberg.
Ich hoff, dass die noch andere Standbeine haben und mir nicht übermorgen in einer soap begegnen.

Das war das Team, zu dem ich das beste feeling hatte. Neben der früheren Odenthal/Dingens, Odenthal wirkt aber etwas reservierter.

warum mussten die so viele Ungereimtheiten und Unaufgelöstes zur Henkersmahlzeit bekommen? Oder besser gesagt ich.
Allein die Krähensache war ja mal völlig wirr. Die Rollen waren auch fehlbesetzt.
Die Exfreundin als Täterin fand ich unglaubwürdig und der Radiomoderator hat mich auch nicht überzeugt.
Die Musik war das Beste, hat eine tolle Grundstimmung geschaffen, von der ich mir dann leider auch gleich viel versprochen hatte. Die leisen Töne haben mir gefallen, es wurde aber nicht viel draus gemacht.

der Todesvogel als Abschiedsgeschenk, ganz toll gemacht, ÖR. :?
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Re: Tatort

Beitragvon Doc Brown » Mo, 24.02.2014 20:20


Ich hätte nie gedacht, dass ich folgendes mal schreiben werde: Der gestrige Lürsen-Tatort hat mir sehr gut gefallen!

Jawohl, kein Schreibfehler. Der war richtig klasse. Das lag weniger an den Kommissaren Lürsen und Stedefreund, die wie immer blass blieben, sondern an den bärenstarken Nebendarstellern und dem tollen Drehbuch. Das war ganz großes Kino, zum Glück ohne Political Correctness, sondern eine schonungslose Milleustudie. Keine Freak-Ausfälle der Kommissare und keine nerviges privates Geplänkel, man bleib geradlinig am Thema. Wunderbar! Mit Abstand der beste Tatort in diesem Jahr, wobei ich den Faber-Tatort nicht gesehen habe. Der wurde von euch ja hoch gelobt.

Lediglich das Ende fand ich etwas unglaubwürdig, aber sonst war das wirklich ein sehenswerter und spannender Tatort.
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Re: Tatort

Beitragvon Devlin » Di, 25.02.2014 12:48


Danke Doc, für deine Kritik zum neusten Tatort. Ich habe auch schon einige andere positiven Kritiken gelesen. Selber gesehen habe ich ihn noch nicht, werd das diese Woche tun. Da kann ich mich auf einen guten Tatort freuen :)
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Re: Tatort

Beitragvon martha » Di, 25.02.2014 22:40


Also mir hat der Tatort auch gut gefallen.
Das war spannend, da ging man mit, da blieb man bis zuletzt gefesselt.
Das war sehr gute Krimikost.
Ich hatte allerdings schon während des Films die Befürchtung, dass da von seiten der Politik noch was nachkommen wird.
Bei Faber melden sich ja immer die Polizeipräsidenten zu Wort und lästern hemmungslos über die Figur.
Und jetzt war halt die Thematik so, dass sich für meine Begriffe zwangsläufig ein Bremer Innenstaatsrat zu Wort melden musste.
Da hat in dem Film ein Mann eines Türkenclans den Absprung geschafft, wird am Ende aber wieder kriminell.
Und das wäre halt nicht die Botschaft, die wir brauchen. Das trägt zur Stigmatisierung bei.
Soweit die Kritik dieses Bremer Politikers.
Ich frage mich ja immer, warum Fiktion immer auf die reale Ebene gehoben werden muss.
Natürlich kann ein Film auch immer Teile der Realität abbilden...dann ist es authentisch.
Ich denke aber nicht, dass es die Aufgabe von Filmen ist, Realität im Sinne von eindeutiger politischer Korrektheit abbilden zu müssen.
Denn dann verschwimmen die Grenzen vollends.
Es besteht hier kein Muss, sondern immer nur ein Kann.
Man muss nicht immer gleich Tendenzen befürchten.
Ich fand diese Herrschsucht dieser türkischen Großfamilie schon eindrucksvoll genug in Szene gesetzt.
In Bremen gibt es offenbar 30 solcher Großfamilien mit 2600 Mitgliedern.
Das hab ich in dieser Größenordnung nicht erwartet.
Nur kann es doch jetzt nicht die Aufgabe des "Tatorts" sein, hier am Ende eine heilere Welt aufzuzeichnen, so wie es sich die Politiker wünschen.
Ich fand das Finale sehr verstörend und extrem gut gelungen.
Toll gemacht und auch mutig!
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Re: Tatort

Beitragvon zimtspinne » Mi, 26.02.2014 14:02


Bei diesem Tatort hatte ich das Gefühl, im falschen Film zu sein. Allerdings hab ich schon seit einiger Zeit den Eindruck, dass die Phase der Multikulti-Verherrlichung offenbar ein Ende findet, auf offizieller bzw medialer Seite, und man langsam anfängt, der Realität in die Augen zu schauen.

Ich könnte einiges zur Bandenbildung in Großstädten sagen, in meinem jugendlichen Leichtsinn fand ich das eine Weile aufregend und spannend, mit solchen Leuten in der Grauzone rumzuhängen, aber das inet ist dafür evtl. nicht ganz der richtige Ort.
Was ich auf jeden Fall aus sicherer Quelle weiß, ist dass die liebe Polizei um unsere frühere Parallelstraße, die "berühmte" Ahornstraße, einen weiten Bogen machte, weil sie sich dort regelmäßig blutige Nasen holten. Ich habe selbst mal so ein ausgeräubertes Polizeiauto gesehen. Dort bekriegten sich verschiedene gangs und ich hatte vor den Gerüchten einen Heidenrespekt und wenn ich dort mal eine Joggingrunde drehte immer ein bisschen Muffensausen. Mir ist aber nie was passiert. Eine öde Straße, die die verwahrlosten Seiten einer Stadt zeigten.

Das Problem ist halt einfach auch die extreme Gewaltbereitschaft gewisser Nationalitäten. Ich gehe daher nicht mit der Meinung meiner Freunde mit, dass der Tatort nix mit Integration zu tun hat. Hat er sehr wohl, er zeigt anschaulich die Mentalität unserer südländischen Mitbürger. Genau die habe ich oft auch persönlich kennengelernt.
Ich denke allerdings, der Tatort hat schon ganz schön heftig Stammtischstimmung gemacht. Vor allem bei den Szenen im Gerichtssaal. Was sich der Drehbuchautor wohl dabei gedacht hat.... ?-/

Für den sympathischen Türken tats mir richtig leid am Ende, dass er den Absprung von seiner Sippe nicht geschafft hat. Da hat er so gekämpft und sich komplett von seinem Clan gelöst und wird am Ende doch davon wieder eingeholt. Das scheint wie bei einem trockenen Alki zu sein, sobald Kontakt mit dem Suchtmittel besteht, wirds gefährlich.
Im Grunde ist sein Kumpel ja schuld daran, der ihn bewusst eingespannt hat. Das ist ja schon emotionale Erpressung. Trotzdem mochte ich die beiden zusammen und auch der Anfang mit den beiden jungen Polizisten im Auto hat mir super gefallen. Bitte mehr solche lockereren Polizeialltagsszenen - im Austausch gegen den ewigen Ermittlerprivatkrams!

Ganz toller Taotort und ich möchte auch mal die schauspielerische Leistung der Haupt- und Nebendarsteller loben. Da war jeder klasse besetzt und für mich absolut authentisch.
ah ja, und ein bisschen stehe ich visuell schon auf diese harten Jungs.... :wink: allerdings nur aus der Ferne, bin da zum Glück nicht real anfällig für wie so einige Frauen.

Ein bisschen erstaunt bin ich schon, dass es in Bremen so rabiat zugeht. Es meldeten sich einige Bremer zu Wort und alle bestätigten das Szenario. Ich hielt Bremen bisher doch eher für ein beschauliches Städtchen.

Ab und an hat die Lürsen doch auch gute Fälle. Mir fiel gerade "Abschaum" ein, bei dem ja sozusagen ein Mythos aufgenommen wurde, für den es bisher noch keine Beweise gibt. Vielleicht wäre das Thema snuff-Filme auch mal was für einen Tatort. Das würde ich gerne in Borowskis Hände legen.

wobei, "1000 Tode" ging ja in die Richtung, der Typ hat ja die Morde auch gefilmt und im inet verhökert, war kein klassischer Lustmörder. Das war schon sehr gruselig, aber da geht noch mehr.

Die Bremer spielen schon ein bisschen mit den Stimmungen der Bevölkerung. Bei Abschaum ließ man gar eine richtige Selbstjustizorgie zu, das ist mir bisher überhaupt noch nie in einem Tatort untergekommen. Mir gefällt das aber auch, wenn ab und zu mal die ungeschriebenen Regeln gebrochen werden und ich als Zuschauer überrascht werde.
Würde mir in dieser Hinsicht noch mehr Mut wünschen....



Ergänzung (setz ich hier mal dazu), nachdem ich jetzt bisschen in den Kritiken zu diesem Tatort gestöbert hab:

ich hab noch eine Verständnisfrage, vielleicht hat ja jemand mehr mitbekommen als ich...
wer war denn das nun eigentlich in der Säuretonne? Zuerst dachte ich an das blonde Mädchen, aber die lebte ja noch und die Hand sah männlich und etwas älter aus.

Nicht ganz klar wurde mir außerdenm, ob der einzige nächtliche Zeuge, dieser Rollstuhlfahrer, Selbstmord beging oder ebenfalls ermordet wurde. (vom Balkon gestürzt?)

Ich hab vor dem Anschauen absichtlich keine Kritiken irgendwo gelesen, mach ich eh kaum jemals, aber ich kann mir schon denken, dass es einen Aufschrei gibt.

Ich verstehe sowieso nicht, warum ein Film immer eine Botschaft haben muss/soll.
Kann man einen Film nicht einfach mal für sich stehenlassen?

warum muss die Bevölkerung in eine bestimmte Richtung "erzogen" oder "gebildet" werden? Ich bilde mir ein, mich da nicht groß beeinflussen zu lassen, da ich mir zu jedem für mich relevanten Thema eine eigene Meinung bilde und mir dabei piepegal ist, ob ich damit mal zu weit links, rechts, konservativ, anarchistisch, ketzerisch oder sonstwas liege. Ich hab keine bestimmte politische Linie und finde das auch doof bei manchen, wenn die krampfhaft versuchen, ihrer Linie auf Biegen und Brechen treu zu bleiben.

Ich sehe auch überhaupt nicht ein, warum der Tatort irgendwie die Realität in diesem Land beschwichtigen oder beschönigen soll, indem er unbedingt noch eine positive Grundbotschaft am Ende hinbiegt.
Das würde ich bei so einem Thema sogar als die pure Verhöhnung empfinden. Reicht ja schon, dass unsere Politiker das ständig tun. Keiner von diesen Heuchlern würde am Ende seine Kinder in eine bereichernde multikulturelle Schule schicken und er hält sein Umfeld auch garantiert frei von bestimmten ethnischen Richtungen. Wasser predigen und Wein saufen, wie immer.

Da können überhaupt nur Leute ernsthaft mitreden, die sich schonmal in solchen Kreisen bewegt haben, die diese Realität hautnah selbst erlebt haben. Für gewöhnlich haben aber jene die größte Klappe, die noch nie aus ihrem Provinznest herausgekommen sind. Das kenne ich von früher aus meinem Kindheitskaff. Dort lebten praktisch 0 Ausländer und wenn, dann waren die so deutsch, dass man sie nicht mal mehr als fremd wahrnahm. Aber regelmäßig auf die "Türken" und "Russen" und die Kriminalität schimpfen und so tun, als würde man die täglich selbst miterleben.
Wenn ich als Teenie abends um die Häuser zog, ließen meine Eltern sogar den Schlüssel oft in der Tür außen stecken und das Licht an. Allerdings könnte man das heute auch nicht mehr so ohne weiteres machen, die Zeiten haben sich schon auch auf dem Land geändert in den letzten Jahren.
Zuletzt geändert von zimtspinne am Mi, 26.02.2014 15:05, insgesamt 1-mal geändert.
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