NEU: Die Columbo-Laberecke!

[Mr. Brimmer]

Ich hab meinem ehemaligen Chef gegenüber auch mal Kohls blühende Landschaften angesprochen und dabei wie selbstverständlich gegrinst, weil ja jeder darüber lacht. Und er antwortete sinngemäß mit: Was hätte er damals in der Situation und in der Emotionalität sagen sollen? Und woher hätte er es besser wissen sollen?

Woher er das hätte wissen sollen ?
Jeder der mit gesundem Menschenverstand an das Thema rangegangen ist...
Keine Strukturen, eine Wirtschaft und Industrie die in keinem Markt
im Wettbewerb nur annährend konkurrenzfähig war...nur in derer Planwirtschaft
irgendwie funktionierte....
Und Blüms " Die Wiedervereinigung wird den deutschen Steuerzahler keinen Pfennig
kosten " ist dann wohl auch so nicht vorhersehbar gewesen.....

Das sind Politikerphrasen wie überall...dennoch gut wie es heute ist.

[martha]

Wir hatten/haben aber Verwandtschaft in Nordrhein-Westfalen, die uns immer wieder mit den sogenannten "Westpaketen" versorgten. Süßigkeiten, Spielzeug, Fussballuntensilien (für mich) etc., allerhand Sachen die es in der DDR nicht gab. Das waren für uns heilige Schätze. Da wurden sogar die Verpackungen aufgehoben und stundenlang studiert.

Ja, an Pakete kann ich mich auch erinnern.
Anfang Dezember kamen immer 3 Stück.
Eins von meiner Oma, eins von Tante und eins von einem Freund meines Vaters.
Und in allen drei Paketen waren riesige Stollen.
Vaters Kumpel war Bäcker in Herrnhut und dessen Stollen schmeckte dann auch mit Abstand am besten.
Der meiner Oma war immer am trockensten.
Es war aber ein heiliges Ritual, dass der erst am 1.Weihnachtstag angeschnitten werden durfte, wo er seinen Härtegrad voll erreicht hatte.
Dazu gab es meist schöne Räuchermännchen und geschnitzte Sternsinger aus dem Erzgebirge.
Das auspacken war echt immer schön.

[tina_82]

Oh ja, auf so ein Stück selbstgebackenen Stollen hätte ich jetzt auch richtig Bock. Am Anfang der Adventszeit schmecken die ganzen Sachen ja noch.

[Trenchcoat]

Vertrockneter Stollen schmeckt sogar noch wenn man ihn in Kaffee badet.

[crocodile]

Mit Rosinen kann man mich jagen. Die müssen zwingend raus. Dann ess ich auch mal ein Stück Stollen.

[martha]

Diese kleinen Stollen, die man heute kaufen kann lassen sich ja prima in geräumige Kaffeetassen einstippen.
Die braucht man ja gar nicht mehr anschneiden.
Die kann man wie 'ne Schnitte essen.
Rosinen müssen nicht sein, aber möglichst viel Puderzucker und süße Marzipanmasse sind Garanten für einen wohligen Verzehr.

[zimtspinne]

also ihr hört euch an wie die Besserwessis, die die Urossis so richtig gerne haben.

Es ist halt in vielen Regionen da so, dass nur die "überleben", die gut sind, also neben Intelligenz (und/oder gutem Aussehen natürlich) noch kapitalistische Eigenschaften haben wie etwa Geschäftssinn, Durchsetzungsfähigkeit, Risikobereitschaft, moralische Flexibiltät und Krisenstabilität (Resilienz).
Hart und herzlich ausgedrückt, wer im blühenden Westen und auch im weniger blumigen Westen noch gut durchkommt (von ungebildet bis naiv, komisch oder sonstwie nicht gerade der Überflieger) geht hier ganz im Sinne der natürlichen Selektion gnadenlos unter.
Oder auch, wer einfach ein bisschen überempfindlich ist, hochsensibel nennt sich das glaub ich jetzt und naja, eben alles, was gut ausbeutbar ist und wenig wehrhaft. Hinterwäldlerisch und heimatverbunden hat ebenfalls schlechte Karten.
Man kann sich das so als Angebot und Nachfrage Modell vorstellen und wer da Geschäftsideen hat, kann durchaus was aus sich machen.

Und ja, ich habe das ganz konkret schon gehört, dass man sich die frühere Zeit zurück wünscht. Wie ernst gemeint das war, weiß ich nicht, aber ne gewisse Verzweiflung muss ja schon da sein, schätze ich.

Ich glaube auch nicht, dass ich mich mit meiner Einschätzung so sehr verschätze. Beobachte gerne und das Beobachten und Auswerten ist ja in gewisser Hinsicht auch meine Arbeit.
manchmal denke ich allerdings, ich bin Sozialarbeiter.... ohne dass man es möchte, wird man in alles mögliche reingezogen.

muss noch korrigieren: Auch früher kannte ich viele jungen Leute, die mal mit Drogen Kontakt hatten oder auch gelegentlich welche nahmen. Alkohol sowieso und auch ein gewisses Lotterleben.
Das war aber was völlig anderes. Erstens gingen die (fast immer) nebenbei auch einem geregelten Leben nach. Schule, Ausbildung, Studium oder Arbeiten.
Zweitens fingen die dann doch so langsam mit Anfang 20 an, sich ihrer Sachen bewusst zu werden, sie als mögliches Problem zu erkennen und mit spätestens MItte/Ende 20 waren sie entweder auf dem Weg unter die Brücke oder sie hatten ihr Leben umgekrempelt.

Hier geht es dann erst richtig los. Man hat realisiert, dass eh alles im Eimer ist, ein geregeltes Leben hatte man noch nie, also weiter wie bisher.

Da habt ihr bei kurzen Verwandtenbesuchen überhaupt keinen Einblick, selbst wenn aus deren Familen/Verwandtschaft welche betroffen wären. Sowas hält man ja aus Scham auch gerne unter dem Teppich.

Auf jeden Fall bzw keinen Fall bilde ich mir das alles nur ein.

bei mir ganz in der Nähe gibts auch ein Herrnhut. War ich aber noch nie und weiß nicht, obs da einen Bäcker gibt.

[martha]

Na ja, wenn man hier Mitgliedern, die mal in der DDR waren das Vermögen abspricht, sich eine eigene Meinung zu bilden, dann weiß ich nicht, warum ich hier noch was schreiben soll.
Ich finde deinen Beitrag schon extrem oberlehrerhaft und rechthaberisch.
Außerdem verkaufst du hier Selbstverständlichkeiten als Weltwunder.
Dass sich viele Leute die alte DDR zurückwünschen ist nun wirklich keine Überraschung.
Ich hatte damals auch schöne Aufenthalte in der Ostzone.
Das war schön bäuerlich...eine tolle Hochzeit meiner Cousine...mein Onkel hat mich auf dem Moped durch die Gegend gefahren...es gab Kuchen ohne Ende...ich hab die Sonnenuhr in Zittau bestaunt.
Die Kontrollen an der Grenze waren schrecklich, aber das Leben war wie in fast jedem Regime annehmbar.
Nur es ging dann bei der Wende doch um Motive wie Versammlungsfreiheit, Reisefreiheit, verarschungslose Wahlen...also Grundtugenden der Freiheit.
Und die wollten eingefordert werden.
Wobei ich mir eine radikal demokratisch orientierte DDR nach der Wende durchaus hätte vorstellen können.
Aber dieser bedingungslose Zwang zur Wiedervereinigung war einfach stärker. Dagegen war kein Kraut gewachsen.

[martha]

Im Grunde saugt man ja kein besseres Wissen aus dem Verhältnis von Wessis und Ossis als aus der für mich einzigartigen Folge "Besuch aus der Ostzone" mit Alfred Tetzlaff.
Und Else jammert:"Und ich hatte noch gewarnt: Keine Politik."
Aber da ist es schon zu spät. Alfred hat den Kaffee auf, als die Ostsippschaft alle bedeutenden Künstler mit deutscher Zunge für sich beansprucht.
Das ist auch sprachlich herrlich auf den Punkt gebracht.
Sehr überspitzt, aber treffend.
Das ist echt genial.

[Doc Brown]

So, jetzt mal Hand hoch, wer hat bei "Schlag den Raab" gestern durchgehalten?

Ich fand die Sendung super. Der Kandidat war ziemlich gut. Clever, eine gute Allgemeinbildung, eine schnelle Auffassungsgabe, sportlich. Kurz: Ein würdiger Gegner für einen spannenden Abend.

Dazu gab es auch einige gute Spiele: Passe-Trappe, Schnips-Duell, Doppelpass, Schnappen,... Menschenkenntnis finde ich auch immer ganz spannend, obwohl es viel auf Glück basiert. Gerade beim Schnappen hat man gemerkt, wie gut der Kandidat ist. Ich hätte jedenfalls nicht so schnell die Stäbe greifen können, der Mann war brutal schnell.

Das letzte Spiel hat dann aber den ganzen Abend ruiniert. Was auch immer da bei der Planung schief gelaufen ist, aber der Ring passte kaum über den Haken. Der Winkel zum Treffen war so klein, da hätte man vermutlich 1.000x werfen müssen, um 1x zu treffen. Im Original scheint mir der Haken jedenfalls größer zu sein, das macht es wohl leichter. Kann mir jedenfalls nicht vorstellen, dass betrunkene Engländer so viel Geduld aufbringen, um 1x diesen Haken zu treffen.

EDIT: Ich habe mir jetzt mal einige youtube-videos angeschaut (z.B. Klick)
Da sieht man, dass der Haken größer ist, weiter aus der Wand ragt und der Ring auch größer ist. Das macht es leichter. So wie die Beiden das gestern gespielt haben, war das der höchste Schwierigkeitsgrad: kleiner Haken, der nicht weit aus der Wand ragt und dazu einen kleinen Ring.

Man muss mit dem Ring mit einer leichten Rotation hinter den Haken kommen, damit der Ring beim Zurückpendeln hängen bleibt. Dabei darf man aber nicht zu weit schwingen, da der Ring sonst seitlich an die Wand prallt. Pendelt man zu kurz, schwingt der Ring vorne am Haken vorbei.

Dieser korrekte "Einfallswinkel", den man erwischen musste, war gestern viel zu klein. Da ist es kein Wunder, dass Anfänger sich tot werfen. Das haben die Macher nicht zu Ende gedacht. Schade, hat die ganze schöne Sendung ruiniert.

[tina_82]

Hab mir heut Mittag etwas die Wiederholung reingezogen. Leider erst gegen Ende reingeschaltet und daher das letzte Spiel gesehen. Da musste ich allerdings auch wieder umschalten, weil es sich so unendlich hinzog. Hab mich auch gefragt, ob die das vorher nicht ausreichend getestet haben? Bestimmt haben sie das Spiel xtra ans Ende der Show platziert, in der Hoffnung, selbiges nicht mehr ausführen zu müssen.

[martha]

Aber Gätjen hat ja behauptet, dass er bei der Probe mal getroffen hätte.
Bei den paar Versuchen während der Pause sah es mir allerdings nicht so aus, als ob er den Bogen raus hätte.
Ich bin diesmal dann doch eingeschlafen, denn dieses Spiel ging ja wohl 'ne knappe Stunde.
Aber für mich ist das auch immer beste Unterhaltung.
Raab hatte diesmal natürlich auch Pech.
Sturz auf dem Fahrrad bei klarer Führung und dann Pfostentreffer beim alternativen Wurfspiel.
Normalerweise bin ich ja immer für Raab, aber diesmal fand ich den Kandidaten so sympathisch, dass ich ihm den Sieg echt gegönnt habe.
Und er wusste ja auch viel, vor allem bei "Wer ist das?".
Tolle Leistung!

[Doc Brown]

Auf jeden Fall! Sympathischer Kerl, habe ihm den Gewinn auch gegönnt.

[Trenchcoat]

Mir ist eben gerade aufgefallen, dass RTL Crime heute einen Columbo-lastigen Tag hat.

Ob ich das jetzt im geeignetsten Thread gepostet habe bin ich nicht sicher.

[crocodile]

Ja, war schön gestern. Zum Mittagessen fein Columbo geschaut. Vor ein paar Wochen lief auch mal die beliebte "Bluthochzeit" um 20:15 auf Nitro. Könnten sie ruhig öfters machen.