Tatort

[zimtspinne]

Ich gucke grad den letzten TO und ich bin angetan. Neuer Kollege, da hatte ich ja schon die schlimmsten Befürchtungen... und sie werden wahr.
Aber: nichts düsteres trotz schlimmer Tat. Es fehlt ja auch der weltumspannende Charakter, alles dreht sich brav am Tatort ums Umfeld und so gefällt mir ein Krimi am besten.
Gut, dass der Neue sich selbst als leichenfest bezeichnende Kollege gleich bei der ersten Leichenschau umkippt und nachträglich noch die Kantine vollk*tzt, ist mal wieder etwas übertrieben. Das Opfer war ja nicht mal zersägt oder verstümmelt, es hat "nur" die üblichen Schrammen und ein paar gebrochene Rippen.

Der Neue fühlt sich zum Medium berufen sozusagen, dabei tritt er natürlich dauernd den eingesessenen Kommissaren auf die Füße, aber ich finds bisher unterhaltsam. Hoffentlich kippt es nicht noch ins gestörte wie bei den anderen Neuzugängen.

hat den TO jemand gesehen und wie fandet ihr ihn?

[Doc Brown]

Das schlimmste was man als "Neuer" machen kann, ist, den "Alten" zu sagen, wie sie ihre Arbeit zu machen haben. Das geht dann auf jeden Fall in die Hose.

Mir hat der Tatort auch gut gefallen und es hat mich auch gewundert, dass es trotz des düsteren Themas überraschend unterhaltsam und locker zuging. Ich fand diese Lösung aber absolut ok, man hat das ganze nicht ins alberne gezogen.

Der Neue war eine wirkliche Bereicherung, blöd, dass er schon nach 'ner Stunde abdanken musste. Das war wirklich schade um den sympathischen Kerl. Er war einfach übermotiviert, später erfuhr man dann ja auch, dass er durchaus seine Gründe dafür hatte. Gerade diese Übermotivation hat die Folge dann aber unterhaltsam gemacht und mich das ein oder andere mal zum schmunzeln gebracht.

Das Ende war dann mal was anderes, wobei ich mir so was schon gedacht hatte. Es gab ja schließlich nur einen Verdächtigen - den Lehrer. Ihn dann zum Täter zu machen, wäre ein bisschen zu plump gewesen.

Mal wieder ein guter Krimi aus München. Batic und Leitmeyer gehören zu meinen Lieblingsermittlern. Vor kurzem habe ich "Kleine Herzen" gesehen, der war auch sehr gut, vielleicht sogar noch einen Tick besser.

[zimtspinne]

Ach du meine Güte, kurz nachdem ich das hier schrieb, war der Neue auch schon wieder Geschichte. Schade eigentlich, den hätte ich gerne noch öfter gesehen! Der tat mir auch richtig leid, als die beiden alten Füchse ihm am Tisch "kündigten". Und dann wird er auch noch abgemurkst. Mal ein Opfer, bei dem ich richtig mittrauern konnte.

Ich fand den Tatort nach kurzem Luftschnappen am Ende (man wünscht sich doch insgeheim, alles möge sich aufdröseln und einordnen) sehr gut in seiner subtilen Andersartigkeit.

Auch das "übersinnliche" Element war nicht übertrieben, das passte. Es gab sogar einen kurzen Ausflug zu einem meiner Lieblingskrimis "Es geschah am hellichten Tag", wurde aber auch wiederum nicht übertrieben.
Zwischendrin dachte ich mir mal so, wie gut, dass ich mit 15/16 noch kein Tatortkunde war... das hätte mir sicher den einen oder anderen Spaziergang durch die Nacht und ähnliche Orte wie im Film verleidet

Dass man am Ende den Täter nur von hinten sah.... ja, das war ungewöhnlich, aber es fügte sich ein. Es gab ja tatsächlich wie du sagtst nur den Lehrer, und das wäre viel zu plump gewesen.

Ich dachte übrigens anfangs, der Freund oder Kumpel der Freundin auf dem Mofa sei vielleicht der Täter. Er könnte ja zurückgefahren sein, weil er noch irgendeine Rechnung mit ihr offen hatte.

Guter Tatort, klar strukturiert und keine Mätzchen.

Danach verwirrte mich ein Barnaby total - es gibt dort manchmal einfach zu viele Beteiligte, deren Namen ich mir 1. nicht gut merken und 2. erst am Ende den jeweiligen Gesichtern zuordnen kann, wenn überhaupt. Gestern raffte ich den Fall komplett gar nicht, war aber eh nicht besonders spannend.

[Doc Brown]

Welche Barnaby-Folge war das denn? Die Weihnachtsfolge?
Die fand ich ganz ok. Es war zwar leicht, den Täter zu erraten, aber die Figuren und das Umfeld fand ich ganz gelungen. Da gab es schon Folgen, die ich wesentlich langweiliger fand.

[zimtspinne]

Ich hab gerade nachgeschaut: "Melodie des Todes".
Es ging um irgendwelche Noten und Briefe und familiäre Verhedderungen, die mir zu kompliziert waren. Ungewöhnlich brutal war auch der abgetrennte Kopf (ich dachte zuerest, das sei der Kopf einer Puppe, als er so dalag).

Was ich dagegen sehr gut fand, der lief auch neulich: "Haus voller Hass".

Da traf sich eine Familie in einem alten Haus nach Jahren wieder und es kam natürlich zu Unstimmigkeiten.
Da hatte ich auch wieder eine Vorahnung. Allerdings war der Hinweis dann doch keiner, der Mörder war es aber trotzdem. Ich hatte gesehen, dass der Freund der Familie schnell vor der jungen Frau in die Garage ging und die Fernbedienung fürs Tor umtauschte. Das war dann aber wohl gar nicht der Fall. Keine Ahnung, weshalb der kurz allein rein ging.
Jedenfalls fand ich den richtig gut, weil ich ohnehin diese Geschichten mag, wenn sich die liebe Verwandtschaft nach einem Todesfall trifft und sich gegenseitig austatzt

hast du den auch gesehen?

[Doc Brown]

Ja, die Folge meinte ich mit "Weihnachtsfolge", weil sie an Weihnachten lief und auch an Weihnachten spielte.

Den Mörder hatte ich von Anfang an auf dem Radar, weil er zum einen noch eine Weile vor der Garage stehen blieb.
Später behauptete er, die Tür sei nicht verschlossenen gewesen, da er aber als Erster an der Tür war, dachte ich mir bereits, dass er gelogen hat.
Er lief ja dann auch für einen Moment in die Garage, kam aber wieder raus und meinte, dass er den Rauch nicht mehr aushalten könne. Da war mir klar, dass er in diesem Moment den Garagentoröffner ausgetauscht hat und die junge Studentin in die Garage gehen sollte, um festzustellen, dass sich das Tor einfach öffnen lässt. Wie kommst du darauf, dass das nicht der Fall war? Hab ich da etwa nicht richtig aufgepasst und mir nur eingebildet, dass ich diesen Hinweis richtig gedeutet habe?

Unterm Strich war das aber wie ich schon schrieb eine gelungene Folge, mit einem interessanten Umfeld und spannenden Figuren. Nur die Auflösung war dann für mich wenig überraschend.
Ich mag solche Krimis mit einem engen Kreis an Verdächtigen, die sich im Idealfall noch alle auf einem Haufen befinden, wie z.B. bei "Tod auf dem Nil", "Zehn kleine Negerlein" oder bei "Mord im Orient-Express".

[zimtspinne]

ui, bei Barnabys gibts auch eine "Blume des Bösen", die beschäftigt sich ebenfalls mit Orchideen und ich bin schon sehr gespannt, ob es den Orchis bei Barnaby besser ergeht als denen bei Onkel Jarvis.
Hab mir diese Folge extra "aufgehoben" für einen Sonntag, wenn mal sonst nix los ist im Fernsehen.

[Doc Brown]

Den habe ich glaube ich schon mal gesehen.
Ich meine, dass diese Folge ziemlich lahm war, kann mich aber nicht mehr genau erinnern. Naja, ich will dir die Vorfreunde nicht nehmen. Vielleicht siehst du das ja auch ganz anders.

Jetzt gibt es gleich die Tatort-Premiere des neuen Kommissars aus Saarbrücken. Bin mal gespannt.

[zimtspinne]

Ich habe gar nicht mitbekommen, dass es bei denen einen Wechsel gibt.
Das war ja so ein Schnodderteam, manchmal mochte ich die total, manchmal gar nicht.

Ich glaube, ich guck jetzt doch lieber den Tatort als den lahmen Orchideenbarnaby.

[tina_82]

Ich schaue ja kein Tatort (ich wiederhole mich - sorry), aber bei spiegel online habe ich gerade einen ziemlichen Veriss über den Tatort von heut Abend gelesen. Bin gespannt, wie Euer Urteil ausfällt.

[Doc Brown]

Der Tatort war in der Tat richtig schlecht.

Vor allem darstellerisch war das eine Katastrophe. Die Assistentin Lisa lieferte eine bestenfalls durchwachsene Leistung ab. Egal in welcher Situation, sie hatte immer den gleichen Gesichtsausdruck und den gleichen Tonfall drauf.

Noch schlimmer war die Staatsanwältin. Das war eine furchtbare schauspielerische Leistung, dazu war die Figur an sich schon sehr nervig. Ich weiß gar nicht, wie ich ihre Rolle bezeichnen könnte? Naiv? Ignorant? Oder doch nur einfach dumm? Sie wollte partout nicht wahrhaben, dass Stellbrink mit seiner Theorie richtig liegt, selbst als nun wirklich alle Indizien auf dunkle Machenschaften beim Konsulat in Metz hindeuteten.
Warum benutzt sie nicht ihren eigenen Kopf, sondern macht nur das, was die Vorgesetzten ihr diktieren? Das war für mich eine der grausamsten Figuren der Tatort-Geschichte. Dazu noch darstellerisch unterirdisch umgesetzt.

Die Araber agiert genauso dilettantisch und torkelten unbeholfen wie idiotische Anfänger durch den Film. Das war völlig unglaubwürdig, denn diese Menschen sind schließlich Teil eines durchdachten Drogenschmuggler-Rings. Da verhält man sich normalerweise klüger.

Der neue Kommissar Stellbrink gefiel mir hingegen ganz gut und war der einzige Lichtblick. Die Autoren haben zwar mal wieder einen sehr ausgefallen Charakter gezeichnet, aber für mich ist die Figur Stellbrink nicht so sehr over-the-top wie sein Kollege in Dortmund oder Kikilli in Kiel. Er hat zwar seine eigene Art, aber das ist alles noch glaubwürdig. Unterm Strich ein cooler Typ, der einem in diesem absolut katastrophalen Umfeld wirklich Leid tun konnte.

Ich glaube, ich guck jetzt doch lieber den Tatort als den lahmen Orchideenbarnaby.

Hinterher ist man schlauer. Die lahme Orchideenbarnaby-Folge wäre im Vergleich zu diesem Schrott-Tatort dann wohl doch die bessere Wahl gewesen.

[zimtspinne]

Ich hab keins von beiden geschaut, bin bei was ganz anderem gelandet (ich war zu spät dran und hätte dann den Anfang verpasst und die Orchideenfolge bleibt mir ja...)

Allerdings bin ich jetzt neugierig geworden und werde in den Tatort auf jeden Fall mal über die mediathek reingucken.

Es gab schon verrissene Tatorte, die ich gut fand. Schlecht ist es, wenn einer öffentlich und auch noch privat verrissen wird... dann taugt der meist wirklich nix.

Welches Team findest du denn jetzt so am besten?

[Doc Brown]

Kommissar Stellbrink fand ich eigentlich ganz gut, da sehe ich durchaus Potenzial, allerdings nicht mit diesem schwachen Umfeld. Da war ja wirklich jeder Nebendarsteller schlecht.

Schnell eine Liste meiner Lieblingsteams, da ich gleich weg muss:
1. München
2. Kiel
3. Rostock (Polizeiruf)
4. Köln (aufgrund der vielen guten alten Fälle)
5. Münster

[Mr. Brimmer]

Nun gibts ja bald nen Tatort mit Til Schweiger.
Das müßte den Damen ja schlaflose Nächte bereiten.

[tina_82]

Til Schweiger mag ich nicht besonders. Aber ich bin gespannt auf die Kritiken Hab gelesen, dass die Rolle im Tatort ziemlich auf ihn zugeschnitten sein soll.