Tatort

[Doc Brown]

Morgen um 22.00 Uhr in der ARD bzw. um 23.45 Uhr bei EinsFestival kommt die Folge "Der oide Depp", die ich auch sehr empfehlen kann. Nicht ganz so brillant wie "Herz aus Eis", aber auf jeden Fall gehobenes Niveau. Sehr spannend inszeniert mit Rückblenden zu einem alten Fall.

[Devlin]

"Der oide Depp" ist neben "Herz aus Eis" ebenfalls sehr empfehlenswert. Neben den überzeugenden Schauspielern und einer derben Portion Humor, ist auch die kriminalistische Story sehr interessant. Wie von Doc bereits angesprochen sind die Zusammenhänge zu einem älteren Fall gut umgesetzt. Die Rückblenden passen sehr gut in diesen Film. Neben "Norbert" für mich der beste aus München, zumindest was die Neuzeit betrifft.

[Sam Diamond]

Von Tatort interessiert mich von den neueren nur der aus Münster, weil der immer herrlich witzig und ironisch ist....dann noch der Tatort um Ballauf und Schenk - alles andere aus dem Tatort steht nicht in meinem Fokus.

Von den alten gibts noch 3-4 Ermittler-Duos, die ich mag...so aus den 80gern.

[zimtspinne]

Der neue Kommissar Stellbrink

ich hatte gestern endlich mal diesen Tatort nachgeholt, Alter Ego hieß der. Das ist doch der Neue? Sein Name wurde nämlich gar nicht genannt.

Im Prinzip finde ich den mal "positiv gestört", d.h. seine Gestörtheit stört mich nicht.
Da gibts viel schlimmeres, Borowskis Gehilfin zB.
Das Team ist eigentlich komplett unsympathisch und das scheint sie nicht im geringsten zu stören. Mich auch nicht
Seine Marotte, die Gedanken der Täter zu übernehmen und ihnen auf ihrem Pfad zu folgen, ist mal was Neues.
Nervig find ich hingegen jetzt schon das Liebesgedöns der beiden jungen Ermittler. Das lässt mal wieder auf nix gutes hoffen

Der Homo-Fall war aber ziemilch durchwachsen und irgendwie auch unglaubwürdig. Ich gucke heute noch den zweiten Fall, mein Revier oder so. Falls ich durchhalte, das ist ja schon anfangs ätztend, Checker mit Hiphop und Drogen - genau das was ich am liebsten mag.

[Doc Brown]

Ich glaube, du sprichst von Kommissar Faber aus Dortmund. Der ist nicht ganz so furchtbar wie Stellbrink aus Saarbrücken, aber mir ist Faber zu sehr Freak.

Die besten Momente sind in der Tat die, wenn er sich in die Gedanken der Täter versetzt und verschiedene Gedankenspiele mit seiner Assistentin durchspielt. Das ist positiv hervorzuheben.
In Fernsehen muss ja nicht alles realistisch sein, aber die Tatorte aus Dortmund gefielen mir bisher nicht. Der Typ ist für mich zu überzeichnet und unglaubwürdig in einer solchen verantwortungsvollen Führungsposition, da wäre etwas weniger besser gewesen.

[zimtspinne]

ja, Doc, ich habs selbst vorhin schon gemerkt, hab da was ganz und gar durcheinandergebracht
Bin gerade beim zweiten Fall und dort wurde der Name Faber genannt, und mir fiel ein, dass der im ersten auch schon genannt wurde.

und ich muss dir nach einer Verdauungszeit auch zustimmen - das ist einfach zu abgehoben, wie der Faber sein Team leitet, bei aller Liebe für die Eigenmächtigkeit aller Tatortkommissare, ohne die es ja auch viel langweiliger wäre, wenn jeder nur Dienst nach Vorschrift macht.
Mich hat der Typ aber dennoch nicht genervt, war vielleicht gestern aber auch insgesamt ein wenig schläfrig und so kam der Tatort recht gnädig davon.
Gerade bin ich am Anfang des anderen Falls, mal sehen, wie dann die Bewertung ausfällt.

Hat dir eigentlich Hamburg gefallen, mir fällt leider gerade der Name nicht ein.... das Team, das kürzlich abgesetzt und mit Schweiger ersetzt wurde (mehr oder weniger).

Stellbrink kenn ich doch, zumindest hab ich gerade ein Gesicht vor Augen, das zu dem Namen passt

[Doc Brown]

Hat dir eigentlich Hamburg gefallen, mir fällt leider gerade der Name nicht ein.... das Team, das kürzlich abgesetzt und mit Schweiger ersetzt wurde (mehr oder weniger).

In Hamburg ermitteln ja jetzt zwei Teams: Till Schweiger und Wotan Wilke Möhring. Zu Schweiger hatte ich mich hier ja schon mal geäußert: Furchtbar.

Möhring hingegen fand ich wesentlich besser. Seine Figur Thorsten Falke ist meiner Meinung nach die mit Abstand gelungenste Figur von den in letzter Zeit neu eingeführten Kommissaren. Er kommt aus der Arbeiterklasse, arbeitet hemdsärmlig und pragmatisch, ohne dabei aber vollkommen abzudrehen wie Stellbrink oder Faber. Sehe Assistentin ist außerdem sehr lecker.
Der erste Fall war auch ziemlich gut. Faber ist der einzige Kommissar, von dem ich gerne mehr sehr möchte.

[Devlin]

Ich glaube, du sprichst von Kommissar Faber aus Dortmund. Der ist nicht ganz so furchtbar wie Stellbrink aus Saarbrücken, aber mir ist Faber zu sehr Freak.

Die besten Momente sind in der Tat die, wenn er sich in die Gedanken der Täter versetzt und verschiedene Gedankenspiele mit seiner Assistentin durchspielt. Das ist positiv hervorzuheben.
In Fernsehen muss ja nicht alles realistisch sein, aber die Tatorte aus Dortmund gefielen mir bisher nicht. Der Typ ist für mich zu überzeichnet und unglaubwürdig in einer solchen verantwortungsvollen Führungsposition, da wäre etwas weniger besser gewesen.

Das denke ich zu Stellbrink aus Saarbrücken. Vielleicht war der erste besser, aber den zweiten den ich gesehen habe, gefiel mir nicht. Von allem etwas, aber nix richtig!
Da war doch das vorgänger Duo Kappl und Deininger um Welten besser!
Von den Neuen gefällt mir da Faber aus Dortmund definitiv besser. Gab zwar übertriebene Momente, aber im Ganzen artete es doch nicht zu sehr in Klamauk aus.
Faber ist für mich durchaus eine Figur auf der sich aufbauen lässt und die man weiterentwickeln kann. Er bewegt sich auf einem schmalen Grad zwischen genial und völlig durchgedreht. Wirkt aber auch als hervorragender Cop bei seinen Analysen und ist mit seiner eigenwilligen Art so schön unangepasst. Nur nicht noch mehr draufpacken, dann kommt es gut. Gegen das Team hab ich nichts einzuwenden. Die beiden Jungen machen ihre Sache recht gut, auch wenn sie nicht gerade noch zusammen in die Kiste hätten springen müssen. Bönisch wirkt souverän und bringt Ruhe herein. Sie hat auch ihre Probleme, aber lebt sie nicht so extrovertiert aus wie Faber.
Mal gucken was die weitere Entwicklung bringt.

edit: Doc, meinst du nun Falke oder Faber?
Falke hab ich noch nicht gesehen.

[Doc Brown]

In dem von dir verlinkten Beitrag beschreibe ich schon Faber aus Dortmund. Im darauf folgenden Beitrag schreibe ich von Falke aus Hamburg, gespielt von Wotan Wilke Möhring.

[zimtspinne]

ich meinte aber weder Schweiger noch Falke aus Hamburg sondern Batu, diesen Einzelgänger ohne Klamaukfaktor!
Wie fandet ihr den?

Zu Faber nochmal: grundsätzlich find ich unangepasst gut, es wird aber schon übertrieben. Wie er auf dem Autofriedhof zugange ist, und das ganze offenbar nicht abgesprochen, ist schon sehr unauthentisch und ein wenig Glaubwürdigkeit sollte beim Tatort schon sein. Gibt ja andere Krimis, die da mehr die Phantasie spielen lassen können, das Markenzeichen des Tatorts ist aber seine (relative) Realitätsnähe.
So ein Chef wie Faber würde sofort fliegen. Ein bisschen weniger wäre mehr. Er darf ja gerne weiter unangepasst sein.

Bei diesem Team merkt man einfach, dass an die Haudrauf-Prolligkeit von Schimanski angeknüpft werden soll. Wo der aber authentisch wirkte (auch wenn ich ihn in der Rolle nicht mochte), wirkt es hier einfach zum Teil unpassend.

Bei der Täterdenke muss man auch aufpassen, dass es nicht zu drüber wird. Gefällt mir gut, die Idee, deshalb wäre das sehr schade, wenn der demnächst noch mehr übertreibt und vielleicht mal kurz eine Prostituierte im Bordell knebelt und stranguliert, um zu wissen, wie sich das so anfühlt

Zu Falke kann ich gar nichts sagen, hab ich noch nicht gesehen. Ich find allerdings den Schauspieler überbewertet. Bin mal gespannt, wie er sich dort macht.

[Doc Brown]

Batu fand ich große Klasse, würde ihn zu meinen Lieblingsermittlern zählen. Mit Ausnahme seines letzten Falls, wo man auch maßlos übertrieben hat, konnte man sich seine Filme durchweg gut ansehen. Das waren spannende und kreative Storys mit interessanten Figuren. Batu als Figur fand ich auch immer interessant.
Ich hätte ihn nicht abgesetzt, aber er wollte ja wohl nicht weitermachen, weil er sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlte.

[zimtspinne]

Batu fand ich auch super, obwohl ich anfangs skeptisch war. Ein verdeckter Einzelkämpfer und Fälle, die mir normalerweise nicht so liegen, das kann ja keine Freundschaft werden.
Er hat mich dann schnell restlos überzeugt, auch im Gespann mit seinem Chef. Sehr angenehm, nicht zu dick aufgetragen, der hat einfach nur professionell seinen Job gemacht ohne Allüren.

nur die letzte Folge war ein Totalausfall. Da starb ja der gzsz-Patrick einen viel schöneren Serientod, besoffen und zugedröhnt vom Hochhaus gefallen und jeder denkt, es war Suizid, war stimmig und passte. Aber dieser Kitsch, der auch überhaupt nicht zu Batu passte? Ob er sich das so gewünscht hatte, der Schauspieler? Kann ich mir kaum vorstellen.

[zimtspinne]

Ich hab gestern einen Kölner Tatort aus 2000 gesehen und versteh jetzt auch, weshalb ich die inzwischen nicht mehr mag.
Damals waren die noch so frisch und unverbraucht und knackig, auch im Geiste, da machte es ihnen Spaß zuzuschauen.
Der Falll war auch gut. Schenk in der Bahn zu seiner Familie auf Urlaub, wo ihm Drogen untergeschoben wurden. Zwischenzeitlich floh er im beschlagnahmten Auto seines aktuellen Falles, sperrte mal schnell zuvor noch den Staatsanwalt und einige seiner Kollegen ein und verführte die neue Assistentin, ihm bei seiner "Mission" zu helfen. Alles ein wenig märchenhaft, aber mir hats gefallen.

Die letzten aktuellen Tatorte dagegen haben mir mehrheitlich nicht gefallen, so dass ich zum ersten Mal seit einer Weile auch mehrmals radikal beim Schauen gelöscht hab. Muss ich mir nun nur noch merken, damit ich die nicht aus Versehen nochmal gucke und mich wieder ärgere.

[zimtspinne]

Soll dieser Stellbrink wirklich ein Tatort-Hauptkommissar sein oder doch eher ein Hofnarr?

Der Motorradbandenfall war eine Gesamtkatastrophe, mehr kann man dazu nicht sagen.
Der Schauspieler passt für diese Rolle kein bisschen.

Somit fallen für mich sämtliche neuen Teams im Prinzip durch. Allerdings war ich mit der Kekili (oder wie die heißt) schon fast wieder versöhnt, nachdem ich Borowski nach dem Stellbrink-Desaster sah.

Beim Faber "Mein Revier" bekam ich auch das kalte Grausen. Als Ghettofilm mag das ja durchgehen, aber als Tatort für die Familie?
Da hat man eindeutig zu dick aufgetragen, mit den ganzen harten Jungs und Mädels.... die beiden "Kinder" machen auf unnahbar, die Staatsanwältin bestellt sich zwischendurch mal schnell einen Callboy und Faber handelt ständig eigenmächtig vor sich hin.
Nö, das ist nicht mein Ding, werd ich zukünftig wohl genauso meiden wie Herrn Schweiger.
Faber für sich wäre nicht schlecht, aber das Team mag ich nicht. Zu viele Klischees.

[Doc Brown]

Ich verstehe ohnehin nicht, warum man plötzlich so viele Tatort-Teams braucht. Man kann sich ja gar nicht mehr richtig an die einzelnen Ermittler erinnern, bei dieser inflationären Anzahl.
Was das ganze noch schlimmer macht: Bis auf Falke und seine Assistentin aus Hamburg hat man jede neue Figur vergeigt.

Mittlerweile sieht meine Rangliste wie folgt aus:
1. Kiel
2. München
3. Rostock (Polizeiruf)
4. Münster
5. Wien
6. Stuttgart

Köln ist da raus gefallen, das ist ja wirklich seit Jahren nichts mehr. Dafür waren die letzten 4-5 Fälle aus Österreich durchweg gelungen. Und Stuttgart wird mir auch immer sympathischer.