Bei den neueren Münsteranern gab es wahrlich schwache Kost zu sehen, ausser beim letzten Film, der wirklich wieder zu überzeugen vermochte.
Da mir das Format gefällt, kann ich einige ältere Folgen empfehlen. Da gibt es doch gute Krimiunterhaltung mit Witz.
Viel Spass, Brimmer, beim durchsehen.
Schweiger als Tschiller mag ich auch nicht, ist nicht mein Ding.
Faber hingegen schon. Ich finde ihn auch nicht unbedingt cool, eher ein bisschen ausgetickt. An der Grenze der persönlichen Probleme und Exzentrik eines Kommissars.
Aber ich finde die Figur wesentlich interessanter, da vielschichtiger und weniger glatt als etwa Schweiger.
Ich kann mir vorstellen, dass Faber einige nervt, dass sie ihn zu ausgetickt finden in dieser Position. Aber er ist ja nicht nur eindimensional der "etwas Verrückte" sondern zeigt auch andere Seiten. Ich finde ihn einen erfrischenden Farbtupfer in der Tatortreihe.
Auch interessant ist wie in Dortmund auf Entwicklung der Figuren und deren Geschichte geachtet wird bisher.
Zum Münsteraner Team: Ich mag die Gegensätze zwischen Thiel und Boerne.
Privat würde ich mich wohl mit Thiel besser verstehen als mit Boerne, da des Professors Dünkel mich wohl eher mal nerven würde.
Aber das gibt natürlich tolle Duelle. Liefers ist ein toller Schauspieler und liefert immer wieder tolle Sprüche ab.
Aber auch Prahl habe ich schon in anderen Formaten gesehen, wo er mich auch überzeugt hat.
Seine einsilbige Art und seine immer etwas schlechte Laune Aura, sowie die starke Einfachheit gegenüber Boerne macht das Duo aus. Immer wieder toll seine trockenen Sprüche.
Wenn es um ernsthafte Szenen geht, ist er sogar besser als Boerne, so etwa z.B. bei Höllenfahrt.
Silke Haller ist wohl die coolste des ganzen Ensambles, weil sie ihre Sache gnadenlos durchzieht. Sie ist zwar klein, aber wesentlich härter im Nehmen als ihr Vorgesetzter Dr. Boerne. Sie kontert die Sprüche des Professors immer wieder gekonnt und bringt neben charmantem Witz auch immer eine glaubwürdige Authentizität in die Folgen.
Der Vater ist einfach gestrickt, aber auch nur ein Farbtupfer mit kurzen Einsätzen. Daher auch keine grosse Entwicklung und machmal wirken dann seine Auftritte auch nicht mehr so originell. Gibt aber auch viele tolle Einlagen.
Klemm spielt ja auch eher eine weniger gewichtige Rolle. Sie entspricht zudem auch der humoristischen Seite des Formats, für mich jetzt weniger massgebend und eher ersetzbar.
Sie kommt aber auch ernstzunehmender und besser eingesetzt rüber als zuletzt, in einigen Folgen.
Nadeshda ist eher wie ein nüchterener Kontrast. Von ihr geht eher wenig Humor aus.
Sie bringt einen gewissen Boden in das Team, spielt aber auch keine unersetzbare Rolle. Und ja, sie wirkt süss, aber manchmal strahlt sie auch eine kühle Arroganz aus.
Nun gut, wenn es in Münster so weiter geht wie im letzten Film, werde ich diese sicher gerne weiter schauen. Ausreisser nach unten gibt es immer.