Das ist ja immer so 'ne Sache mit der Rationalität.
Für mich gilt immer folgende Faustformel: Was die Gesellschaft als irrational betrachtet kann für mich selbst ungeheuer rational sein.
Worin bitteschön liegt der Kick, wenn ich mich nur noch der rationalen Erwartungshaltung der Gesellschaft anpasse?
Das ist dann auch Konformismus und Anbiederei an gesellschaftliche Normen.
Hier geht es ja darum, dass man liebgewonnene Gegenstände sammelt.
Das ist ja auch mit Erinnerungen verknüpft, die das Leben ausmachen.
Ich bin auch leidenschaftlicher Sammler.
Ich habe noch Schallplatten und viele Videokassetten.
Erinnern mich auch an Zeiten, wo ich sie gehört bzw.aufgenommen habe.
Da steckt ja auch ein persönlicher Lebensabschnitt hinter.
Da könnte ich mich nie von trennen, obwohl die Technik mittlerweile mit besseren Produkten aufwarten kann.
Irrationalität werfe ich dann doch eher meiner Nachbarin vor, die im Herbst über eine Distanz von ca.2 Monaten hinter jedem Blatt herläuft, das die Bäume abwerfen.
Und zwischen September und November liegt auf ihrem Bürgersteig nie ein für sie ungebetener verwelkter Gast.
Das sind dann auch die Leute, die immer haargenau bis zur Grenze des Grundstücks kehren, aber nie einen Millimeter darüber hinaus.
Sowas ist irrational, meinetwegen auch irrelevant.
Aber nur da sind diese Begriffe auch angebracht.
